Die Chance für uns alle

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Am kommenden Freitag wird sich entscheiden, ob Esch und seine Nachbarn das Label Europäische Kulturhauptstadt 2022 verliehen bekommen. Somit könnte der 10. November 2017 als der Tag in unsere Geschichte eingehen, an dem der Startschuss für den Aufstieg in eine andere Liga fiel. Denn entscheidend ist nicht, was eine Bewerberstadt gegenwärtig zu bieten hat. Entscheidend ist, wohin sie sich bis 2022 zu entwickeln gedenkt. Und in diese Entwicklung sollen alle Bürger mit eingebunden werden.

Ich möchte hier vorweg schon einmal kurz drei der Vorzüge einer Nominierung zur Kulturhauptstadt hervorheben: die Chance auf eine Stadtentwicklung, die sonst so nicht möglich wäre; eine Image-Verbesserung für die Stadt, auch und vor allem in den Augen ihrer Bewohner; und last but not least einen kulturellen Boom. Bei einer Bewerbung für das Label Europäische Kulturhauptstadt geht es um eine Vision für die Stadt und, in unserem Fall, für eine ganze Region. Das Label ist also keine Auszeichnung für Vorhandenes, sondern die Anerkennung eines roten Fadens, der dem Kandidaten auf dem Weg zu einer noch facettenreicheren und lebenswerteren Stadt dazu dient, besser voranzukommen und Ideen umzusetzen, die sonst so nicht umsetzbar wären. Diese Ideen betreffen jedoch nicht ausschließlich den kulturellen Bereich, sie dienen auch der sozialen und ökonomischen Entwicklung der Stadt und der Stadtentwicklung im Allgemeinen.

Als besonders wertvoll bei der Festlegung von Prioritäten erweist sich ganz sicherlich die Kulturstrategie, die sich die Stadt für die Jahre 2017 bis 2027 gegeben hat. Nachhaltig und unabhängig von politischen Strömungen soll demnach die Entwicklung von Kultur in Esch unterstützt, verstärkt und gefördert werden. Der Titel „Kulturhauptstadt“ darf dabei nicht nur kurzfristig etwas bewirken, sondern soll langfristig Wirkung zeigen.

Auch Skepsis

Klar gibt es Mitbürger, die der Escher Kandidatur eher skeptisch gegenüberstehen und die einzigartige Chance, die sich uns bietet, nicht erkennen. Ihnen sei gesagt, dass eine Studie der Europäischen Kommission belegt, dass die bisherigen Kulturhauptstädte allesamt großen Nutzen aus ihrem Ehrentitel ziehen konnten. Es sei ihnen sogar bereits im Zuge ihrer Bewerbung gelungen, sich neu bzw. besser aufzustellen.

Denn wo viele Menschen mitwirken, lernen sie sich auch besser kennen und fühlen sich in ihren Städten wohler. Schließlich sind ja auch sie die Nutznießer der in die Wege geleiteten Projekte. Ihre massive Einbindung, wie etwa die der Vereine und Akteure aus dem Privatsektor, ist unabdingbar. So stehen im Mittelpunkt des Kulturprogramms auch keine Mega-Events mit internationalen Kulturgrößen, sondern die Bürger der teilnehmenden Gemeinden selbst. Das sogenannte „bid book“, die niedergeschriebene Grundlage der gesamten Bewerbung, wurde in den vergangenen Monaten mit viel Engagement ausgearbeitet und ist der Jury vorgelegt worden. Mit „Remix“, einem Mix der Kulturen, der Nationalitäten, der Generationen, der sozialen Herkunft und der Migrationshintergründe, sollen innovative Ideen, Engagement und Kreativität nachhaltig gefördert werden.

Esch 2022 stellt die einmalige Chance dar, das Bild der Südregion als offene und jungen Ideen zugewandte Region zu prägen und die hiesige Kulturlandschaft deutlich zu bereichern, gleichzeitig aber auch das Selbstverständnis der Bewohner im europäischen Kontext zu stärken. Es wird ein großartiges Gefühl sein, im Jahr 2022 Menschen aus ganz Europa in unserer schönen Südregion empfangen zu können – hoffen wir, dass wir am Freitag die Chance dazu erhalten werden.


Was haben wir davon?

Die Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt kann den Auftakt bilden zu einem kulturellen Stadtentwicklungsprozess, der Esch und die gesamte Südregion in die Liga der europäischen Zukunftsstädte hebt. Zukunftsweisende Antworten werden wie folgt für eine lebenswerte und nachhaltige Stadtentwicklung formuliert:

• Neue städtebauliche, soziale und bildungspolitische Projekte können entstehen, noch unentdeckte Lebensräume entdeckt und insgesamt die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Städte weiter erhöht werden.

• Neben einer stärkeren Identifikation der Einwohner mit ihrer Stadt biete sich die Chance, durch ein besseres Verständnis füreinander einen Beitrag zur nachhaltigen Integration vieler kulturell unterschiedlicher Lebensmodelle zu leisten.

• Die Südgemeinden würden eine erhöhte nationale und internationale Aufmerksamkeit erfahren.

• Eine Kulturhauptstadt ist immer ein beliebtes Reiseziel. Damit gehen erfahrungsgemäß positive Effekte im Bereich des Tourismus und des Stadtmarketings einher.

Taina Bofferding

*Taina Bofferding (LSAP) ist Gemeinderatsmitglied der Stadt Esch.

Grober Jean-Paul
6. November 2017 - 21.58

Die liebe Taina weiß wahrscheinlich nicht alles! Frau Bofferding sollte etwas konkreter werden.

Laird Glenmore
6. November 2017 - 21.11

War damals mit ca. € 30.000.000,-- ( dreißigmillionen ) veranschlagt, aber wäre wahrscheinlich wie beim TRAM deutlich teuerer geworden, na was soll´s sind genug da zum Melken. Ich denke das die EU da nichts finanziert.

Grober Jean-Paul
6. November 2017 - 20.32

Was haben wir davon? Nur hypothetische Antworten. Kosten sind irrelevant nehme ich an, denn darüber wird nicht gesprochen, oder schüttet die EU was aus und wieviel ? Bitte informieren!

Laird Glenmore
6. November 2017 - 15.24

eine Image-Verbesserung für die Stadt : dann müssen die Kommunalpolitiker erst einmal Anfangen in der Innenstadt dafür zu sorgen das eine bessere Beleuchtung kommt des weiteren das kaputte Lampen repariert werden das in der Fußgängerzone die Pflastersteine wieder gerichtet werden ohne das man beim Promenieren andauern stolpert, man könnte die Liste fortsetzen aber es ändert nichts oder meint die neue Crew das mit einem Sportmuseum ein Image aufgebaut wird ich denke nicht. Die Gemeindeverwaltung unter Lydia Mutsch und Vera Spautz hat Geld für Dummheiten zum Fenster herausgeworfen die nicht unbedingt nötig waren, der ganzen Innestadtbereich wurde vernachlässig weil man sich nur auf Esch - Belval konzentriert hat, da wurde Investiert auf Teufel komm raus aber zur gleichen Zeit wurden Investoren vergrault die dann nicht mehr zur Investition bereit waren, verständlicherweise. Jetzt wird Lallingen in Angriff genommen aber der Innestadtbereich wo die Bersucher hinkommen wird weiter vernachlässig und so etwas will Kulturhauptstadt werden das ist doch der blanke Hohn, fangt erst einmal im der City mit dem Renovieren an oder denkt die Gemeinde das ein paar Blumenkübel an dem verkommenen und verdreckten Brunnen auf dem Gemeindeplatz den Titel " KULTURHAUPTSTADT " verdient. Auch sollten einige von den schönen Häusern in Esch mal von den Besitzern gereinigt werden damit unsere Stadt mal ansehnlicher wird und nicht aussieht wie ein Arbeiterviertel, aber besser ist es ja immer nur teuere Miete zu kassieren statt mal ein wenig zu Investieren um den Wert zu erhalten. Einer der schon lange den Mißstand in Esch/Alzette beobachtet.