/ Fantasie und Freiheit
JANINA STRÖTGEN
jstroetgen@tageblatt.lu
Denn in diesem Jahr überraschte die Akademie in Stockholm nicht mit Namen, die selbst Literaturkennern oft Fragezeichen ins Gesicht schreiben, sondern wieder einmal mit einer sehr populären Entscheidung. Und einer sehr guten Entscheidung.
Der Peruaner Mario Vargas Llosa gehört unumstritten zu den besten Schriftstellern der Welt und zu den wegweisenden Intellektuellen Lateinamerikas. Auch oder gerade weil er sich mit seinen provokanten, politischen Statements gerne zwischen alle Stühle setzt.
Dass er sich nach der Wahlniederlage gegen Alberto Fujimori 1990 von der aktiven Politik verabschiedete, ist kein Verlust. Die hypothetischen Weltentwürfe des „liberalen Demokraten“ – wie er sich selbst bezeichnet – haben in der Politik sowieso keinen Platz. Doch in der Literatur kann Vargas Llosa unideologisch, politisch unkorrekt und unabhängig sein und vor allem Realität und Fantasie vermischen. Letzteres tut er wie kein Zweiter. Und deshalb ist er kein längst ersetzter Ex-Politiker, sondern Literaturnobelpreisträger!
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.