Europa nervt die Welt

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(Imago Stock&people)

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Die EU beim G20-Gipfel in China

Money makes the world go round. Sagt sich so, und ist leider so. Damit das Geld die Welt am Drehen hält, braucht es Verlässlichkeit, Klarheit, Eindeutigkeit. Handelspartner wollen einander kennen und verstehen, sie wollen wissen, wer für was zuständig ist, was sie zu erwarten haben.

aback@tageblatt.lu

Das ist verständlich, denn wenn es ums Geld geht, hört der Spaß bekanntlich auf. Das gilt auch für Staaten, deren Beziehungen zueinander maßgeblich vom Handel geprägt sind.

Der G20-Gipfel hinterlässt folgendes Bild: Die Europäische Union macht es ihren Partnern in der Welt zunehmend schwer, als genau das angesehen zu werden: nämlich als verlässlich, klar, eindeutig. Ob die TTIP-Verhandlungen weitergeführt werden? – Der eine sagt dies, der andere das. Das ist nicht verlässlich. Ob man die Angelegenheit mit dem Brexit im Griff habe? – Da sagt weder der eine noch der andere was. Ganz einfach, weil keiner eine Antwort parat hat auf Fragen wie wann er kommt und was er bewirken wird. Klarheit sieht anders aus. Ob denn nun in dieser Sache die großen EU-Staatschefs oder die großen Brüsselchefs entscheiden? – Da rufen alle: Ich! Von Eindeutigkeit keine Spur.

Das alles macht die EU zu einem konfusen, komplizierten, gar nervigen Partner. Der Gemeinschaftsgedanke scheint begraben. Das ist aber der Kitt, der alles hält – und der einzige Weg zu mehr Verlässlichkeit, Klarheit, Eindeutigkeit. Und damit zu einer wieder größeren Bedeutung der EU in der Welt.