Erdölpolitik mal anders

Erdölpolitik mal anders
(dpa-Archiv)

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Die Aktion hat die Wirtschaftswelt und so einige (europäische) Regierungen konsterniert.

Die angekündigte Verstaatlichung des argentinischen Erdölkonzerns YPF, einer Tochtergesellschaft der spanischen Repsol, verblüfft durch die Rechtfertigung. Es geht hier offenbar nicht darum, die nationalen Interessen gegenüber einem alles bestimmenden Konzern zu wahren. Ein Argument, das durchaus Sinn ergibt, wenn es darum geht, strategische Bereiche einer Volkswirtschaft zu schützen. YPF gilt, im Vergleich zu den „allgemeinen Standards“ bei den Erdölkonzernen – die schon so manchen Staatsstreich oder Krieg angezettelt haben – als durchaus respektables Unternehmen. Mal ganz davon abgesehen, dass es bislang Argentiniens größter Steuerzahler war. Nein, Präsidentin Christina Kirchner wirft YPF vor, nicht genug in die Erschließung neuer Förderquellen investiert zu haben.

Dieses Argument scheint allerdings aus einem Grund besonders fadenscheinig zu sein. Das Land leidet immer noch unter den Spätfolgen der Krise, die um die Jahrtausendwende stattfand. Es kann sich noch immer kaum bis gar nicht auf dem globalen Finanzmarkt Geld leihen. Allerdings werden gigantische Investitionen benötigt, um die Entwicklung des Energiesektors voranzutreiben. Wer will nun noch sein Geld in den argentinischen Ölsektor anlegen?