Eine „gute“ Nachricht

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Der Tod des Diktators ist eine sehr gute Nachricht. Nicht weil der "tollwütige Hund" (dixit Ronald Reagan) aus Libyen es mehr als jeder andere verdient hatte, ermordet zu werden.

Es wäre doch tatsächlich aus vielen Gesichtspunkten – und sei es nur aus dem der Gerechtigkeit, pfui Teufel! – viel besser gewesen, Muammar al-Gaddafi vor ein ordentliches Gericht in seiner Heimat oder in Den Haag zu stellen. Dort hätte er sich dann – wie andere „Staatschefs“ seines Kalibers auch – für die Gräueltaten seiner jahrzehntelangen Schreckensherrschaft verantworten müssen, um dann seine gerechte Strafe zu bekommen.

Nein, die Nachricht von Gaddafis Tod ist für die gut, die einen Schlussstrich ziehen möchten. Zum Beispiel all die – vornehmlich westlichen – Konzerne, die über Jahre von seinem Regime profitiert haben. Eine gute Nachricht ist es auch für die westlichen Politiker, die ihn speichelleckend hofiert haben – weil man so schön Kapital aus seiner Freundschaft schlagen konnte – und sich heute als die Reinkarnation von Lawrence von Arabien geben. Und nicht zuletzt ist es auch eine gute Nachricht für die Libyer, die unter seiner Herrschaft an wichtigen Machthebeln seines Systems saßen, sich allerdings vor einigen Monaten von ihm abgesetzt haben. Nicht nur die Menschen, die unter Gaddafi zu leiden hatten, sondern eben all jene, die mit ihm gekungelt haben, dürfen froh sein, dass er jetzt nicht mehr von sich reden machen wird.