Ein Winteralbtraum

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Am Mittwoch verkündete FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke, dass die Fußball-WM 2022 in Katar im Winter ausgetragen werde.

Kurz darauf relativierte die Führungsspitze des Weltverbands diese Aussagen. Die FIFA spielt auf Zeit und hofft so wahrscheinlich, die Gemüter beruhigen zu können.

Es ist der nächste Akt und die erste drastische Konsequenz im größten Vergabeskandal der Fußballgeschichte. Obwohl die klimatischen Voraussetzungen für Sportler miserabel sind, die Menschenwürde im Wüstenstaat mit Füßen getreten wird und Katar deutlich weniger Fußballgeschichte besitzt als Luxemburg, wurde 2010 die WM an die Scheichs vergeben. Erstmals in der Geschichte der beliebtesten Sportart der Welt muss deshalb eine WM verlegt werden, weil, wie FIFA-Präsident Sepp Blatter unlängst zugab, „das Klimaproblem nicht bedacht wurde“. Das wäre in etwa so, wie wenn ein Architekt eine Brücke plant, dabei aber die Pfeiler vergisst.

Aber das kann dem Schweizer egal sein, denn unter ihm werden im FIFA-Imperium die Probleme auf eigene Weise gelöst. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass mit Geld so einige Meinungsverschiedenheiten aus dem Weg geräumt werden können. Und so wird es auch diesmal sein. Die stärksten Ligen des Planeten müssen nämlich in irgendeiner Weise dafür entschädigt werden, dass sie ihren ganzen Spielplan anpassen müssen, Umsätze einbüßen und ihre Spieler um die Winterpause gebracht werden.