Ein sicherer Hafen

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Seit Mittwoch verfügt Luxemburg über einen sogenannten Freihafen. Hier können wohlhabende Menschen ihr Gold, ihren Wein oder ihre Kunstgegenstände sicher verwahren. Weder Diebe noch Steuerbehörden können den Besitztümern der Superreichen hier etwas anhaben.

Luxemburg hofft, dass durch diese vielen Kunstgegenstände, die hier gelagert werden, ein neuer Wirtschaftszweig entsteht. Kunsthändler und Restauratoren könnten sich hier niederlassen. Bisher ist Luxemburg auf der Weltkarte des internationalen Kunsthandels nämlich gar nicht vertreten. Auch die Luxemburger Privatbanken freuen sich über die Eröffnung. Wegen des Freeports dürften mehr Superreiche öfter hier vorbeischauen. Auch die Investmentfondsbranche wittert Chancen. Sie könnte ihre Anlagen, mit Investitionen in Kunstwerken, leichter diversifizieren.

Freuen werden sich auch die Gegner des luxemburgischen Finanzplatzes. Endlich haben sie – nach Abschaffung des Bankgeheimnisses – wieder einen Grund, Luxemburg als Steueroase zu bezeichnen, wohin wohlhabende Bürger ihr Geld außer Landes schaffen können. Dass hierbei alles ganz legal ist und ähnliche Freeports auch in der Schweiz und Singapur stehen, dürfte die Kritiker dabei nicht interessieren. Die Kritik hat aber auch ihren Platz – denn legal heißt nicht immer, dass es auch richtig ist.