Ein lösbares Problem

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Es gibt nichts Deprimierenderes als Fatalismen: Angefangen bei Austeritätspolitiken, die als alternativlos präsentiert werden, bis hin zu einem der anachronistischsten, aber akutesten Probleme: dem Hunger in der Welt. Auch hier wird behauptet, dass es zu viele Menschen gebe, denen man nicht helfen könne.

Man muss demnach ohne jeden Anflug von Zynismus feststellen, dass sich eine Vielzahl von Politikern und multinationalen Unternehmen an die Hungernden gewöhnt haben.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

98 Prozent von ihnen leben in Entwicklungsländern und sind somit uninteressante „Kundensegmente“. Alleine in Afrika leidet ein Viertel der hungernden Menschen auf der Welt. Dass es gerade dieser vom westlichen Kolonialismus gebeutelte Kontinent ist, dessen Leid uns bis heute ziemlich egal ist, verwundert nicht.

Aber es sollte einen umso mehr ärgern: In Entwicklungsländern gehen 66 Millionen Vorschulkinder hungrig zur Schule, alleine in Afrika beläuft sich diese Zahl auf 23 Millionen. Wer allen Ernstes behauptet, dass solche Zustände akzeptabel sind, verkennt, dass Hunger ein lösbares Problem ist. Ein Beispiel: Wenn Frauen in Entwicklungsländern die gleichen Mittel in der Landwirtschaft erhalten würden wie Männer, könnte die Zahl der Hungernden um 100 bis 150 Millionen gesenkt werden. Es fehlt nicht an Ideen. Nur an politischem Willen.