Ein Bombengeschäft

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US-Präsident Barack Obama legt sich eigentlich schon mit seinem einflussreichen militärisch-industriellen Komplex an. Die Nullerjahre seien ein verschwenderisches Jahrzehnt gewesen, so Obama.

So sieht denn sein Haushaltsentwurf vor, dass die Beschaffung der HMMWV-Truppentransporter der Firma Am General – allgemein als Humvee bekannt – eingestellt werden.

Auch soll Boeing keine weiteren zehn C-17-Militärtransportflugzeuge mehr produzieren (Stückpreis: 250 Millionen Dollar). Sogar für das F-35-Tarnkappen-Kampfflugzeug von Lockheed Martin soll kein alternatives Triebwerk gebaut werden – was bei Kampfflugzeugen eh wenig Sinn macht.

Fraglich bleibt jedoch, ob der US-Präsident diese Pläne einhalten kann. Jede dieser oben genannten Firmen wird nämlich bei den lokalen Politikern anklopfen und sagen: Sorry Guys, wenn ihr den Ankauf einstellt, dann müssen wir Leute entlassen.

Dies wiederum könnte die Demokraten bei den anstehenden Wahlen so einige Senatoren- und Abgeordnetensitze kosten. Deshalb hat die US-Administration schon mal vorgesorgt, indem sie das Gesamtbudget des Wehretats steigen lässt. S

Schließlich, so die Logik Washingtons, befinde man sich immer im Krieg in Afghanistan und im Irak. Und Kriege waren noch immer ein Bombengeschäft – für Vereinzelte. 

SASCHA BREMER
sbremer@tageblatt.lu