Ebenso alt wie traurig

Ebenso alt wie traurig
(dpa/Symbolbild)

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Dass nicht jeder so bauen kann, wie er will, dass nicht jeder abreißen kann, was er gerade vorhat, alles kann man nachvollziehen. Doch es gibt Beispiele, die schlagen dem Fass den Boden aus.

Ein solches Beispiel ist das Vorhaben der Rümelinger Gemeinde, auf kommunalem Gebiet ein Altenheim bzw. ein CIPA („Centre intégré pour personnes âgées“) bauen zu lassen. Die Geschichte dieses Neubaus ist ebenso alt wie traurig. Seit zwölf Jahren sind sich alle betroffenen Seiten (Staat, Gemeinde, Servior) darüber einig, dass die alte Infrastruktur des Altenheims nicht mehr zeitgemäß ist.

Das Projekt wurde mehrmals geändert, aus den geplanten Seniorenresidenzen wurde ein modernes Alten- und Pflegeheim. Der Kostenvoranschlag wurde von 54 auf 27 Millionen Euro reduziert.

Vor gut einem Jahr schien es, als ob das Geplänkel endlich beendet sei. Nachdem die damalige Kulturministerin Octavie Modert aus heiterem Himmel vier Häuser unter Denkmalschutz gestellt hatte und damit das Todesurteil für das Seniorenheim hatte sprechen wollen, wurden die besagten Häuser dennoch abgerissen. Die Rümelinger hatten aber die Rechnung ohne die Bürokraten aus der Hauptstadt gemacht, die nun durch neue Vorgaben den Bau des Heims wieder in weite Ferne rücken lassen. Die Leidtragenden sind einmal mehr die älteren Mitbürger! Aber wen kümmert das schon?

Roger Infalt
rinfalt@tageblatt.lu