Dyslexie und Perfektionismus

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Eine neue Denkweise wählen

Wie oft werden Kinder in Schulen für dumm gehalten, obschon sie hochtalentiert sind? Wie oft werden Lernschwächen von Jugendlichen mit mangelndem Intelligenzquotienten oder mit Lernfaulheit verwechselt? Gerade das Beispiel Dyslexie zeigt, dass sehr viel Nachholbedarf in Luxemburg besteht.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Während zahlreiche Pädagogen ihr Bestes geben, um Kindern mit ihrem Wissen und innovativen Methoden zu helfen, scheinen immer noch Lehrer auf altbewährte Rezepte zu setzen. Dabei sind es gerade Problemfelder wie die Dyslexie, die eine Früherkennung verlangen. Genau diese Form der Früherkennung kann jedoch nur gelingen, wenn Lehrer bereits während ihrer Ausbildung systematisch auf das Phänomen vorbereitet werden. Gespräche mit Betroffenen zeigen, wie groß die Belastung für Menschen ist, die genauso intelligent wie ihr Umfeld sind, jedoch aufgrund ausbleibender Früherkennung für dumm gehalten werden. Man möchte sich nicht vorstellen, wie frustrierend der Lebensweg eines Dyslexikers ist, dem nie geholfen wurde oder für den niemand Verständnis hatte. Dabei führen gerade Verständnis und Früherkennung dazu, Talente zu entdecken, statt Intelligenz und Potenzial verwelken zu lassen.

Demnach sollte auch hierzulande verstärkt auf einen langfristigen Dialog zwischen Forschern, Lehrern, Eltern und Dyslexikern gesetzt werden.