Die Türkei im Terror-Dilemma

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Die Lage in der Türkei wird bedrohlicher. Nicht nur an ihren Grenzen. Dabei deutete sich eine Aussöhnung zwischen Türken und Kurden mehr als nur an. 2013 riefen die Konfliktparteien, nach Jahren des Bürgerkriegs, eine Waffenruhe aus.

Doch nun fielen wieder Schüsse, fielen Bomben. Letzte Woche erhoben sich die Kurden besonders im Südosten der Türkei. Beobachter sprechen von einem Aufstand des Volkes, nicht bloß der als Terrororganisation eingestuften Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

Deren Stellungen wurden gestern von türkischem Militär bombardiert. PKK-Kämpfer hätten eine Polizeistation beschossen, sagt die Türkei. Die PKK nennt die Bombardements einen Bruch des Waffenstillstandsabkommens. Die Kurden in der Türkei sind von der Regierungspartei AKP bitter enttäuscht. Diese nutze die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), um das Kurden-Problem zu lösen. So die Meinung vieler Kurden. So auch die Meinung der TAK, der Freiheitsfalken Kurdistans, einer Terrororganisation, die sich in der Vergangenheit zu zahlreichen Anschlägen in der Türkei bekannt hat. Die TAK war eine Weile still. Nun droht sie wieder. Wenn Kobane brenne, könne in der Türkei keiner mehr ruhig schlafen.

Es wird gefährlich für die Türkei. Und sie steckt in einem Dilemma. Greift sie den IS an, muss sie mit Anschlägen von Islamisten rechnen. Greift sie den IS nicht an, droht ein erneuter Bürgerkrieg.