Die stillen Helfer

Die stillen Helfer
(AFP/Omar haj Kadour)

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Ärzte und der Krieg in Syrien

Viel wird über die geopolitischen Spielchen in Syrien geschrieben, viel über die Schuldzuweisung der Konfliktparteien philosophiert – allerdings immer weniger darauf geachtet, die Wichtigkeit des humanitären Rechts hervorzuheben. Selbst dem letzten Zyniker müsste bewusst sein, dass auch Kriege „Regeln“ haben. Zu Recht weisen „Médecins sans frontières“ (MSF) immer wieder auf diese Tatsache hin.

dsabharwal@tageblatt.lu

Allerdings hat es nach mehr als fünf Jahren Krieg in Syrien zu nichts geführt. Keine UN-Resolution oder Genfer Friedensgespräche konnten die humanitäre Last nur ansatzweise lindern. Im Gegenteil. Ärzte werden in den Untergrund getrieben, um Menschen in Syrien zu helfen. Im Gegensatz zu den Konfliktparteien achten sie nicht auf politische Zuschreibungen und verpflegen jeden, der verletzt ist. Umso erschreckender ist die Tatsache, dass Krankenhäuser in Syrien systematisch zerstört und Ärzte zielgerichtet umgebracht werden.

Umso verzweifelter wirkt der Appell von MSF, dass alle Kriegsparteien ihrer Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung in den belagerten Gebieten in Ost-Aleppo nachkommen sollen. Bislang hat sich niemand daran gehalten und auch künftig wird dies nicht geschehen, bis Fakten auf dem Kriegsfeld geschaffen wurden. Das internationale humanitäre Völkerrecht ist in Syrien nichts mehr wert.