Die Machtgelüste Katars

Die Machtgelüste Katars
(AP)

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Hegemoniale Bestrebungen sind nicht immer nur ein Übel des Westens. Ein Blick nach Syrien reicht, um dort den Machthunger eines moralisch außer Kontrolle geratenen Staates zu erkennen.

Nein, nicht Al-Assad ist gemeint: Die Rede ist von niemand anderem als dem gasreichen Katar. Letzten Meldungen zufolge soll Doha in den vergangenen zwei Jahren bis zu drei Milliarden Dollar (!) in den syrischen Bürgerkrieg gepumpt haben. Damit hat sich der kleine Staat zum größten Unterstützer der syrischen Opposition entwickelt. Die Strategie der Kataris ist eindeutig. Man versucht sich mit aller Aggressivität als regionale Macht zu etablieren.

Laut dem Stockholmer Institut für Friedensforschung liefert Katar die meisten Waffen nach Syrien. Auch dies ist nichts Neues: Scheich Hamad bin Chalifa al Thanis autoritäres Regime hatte bereits im Libyen-Krieg kräftig mitgemischt. Mittlerweile soll Doha mehr als 70 militärische Lieferungen an die an Syrien grenzende Türkei geschickt haben. Über die Beweggründe der Kataris wird seit langem spekuliert. Wollen sie den Islamisten dieser Welt den Rücken stützen? Sind sie „nur“ pragmatische, ideologiefreie aufstrebende Despoten? Es ist unklar. Die Bilanz dieser brandgefährlichen Strategie ist dafür umso deutlicher: Katars Machtgelüste haben die Eskalation und das Morden in Syrien befeuert.