Immer erreichbar, online und dauerproduktiv. Smartphone und Laptop sind zu unseren ständigen Begleitern auch außerhalb des Büros geworden. Familienleben, Freizeit und Beruf fließen ineinander, die Zeit zum Abschalten fehlt. Irgendwann geht auch der Schlaf flöten.
dschengen@tageblatt.lu
Dass es Lebensphasen gibt, in denen man schlecht schläft – die Tatsache bleibt oft außer Acht. So schnell wie das Problem gekommen ist, so schnell wird es gelöst. Oder wir entscheiden uns für das andere Extrem und erdulden die Schlaflosigkeit, bis es nicht mehr geht. Irgendwann sitzen wir vor einem Arzt und hoffen auf die Wunder der modernen Medizin.
Doch vor das Schlafmittel hat die Wissenschaft die Ursachensuche gesetzt. Im Notfall können Schlafmittel, so umstritten sie auch sind, eine echte Stütze sein. Wichtig ist, am Problem, das sich hinter der Schlaflosigkeit verbirgt, zu arbeiten und nicht nur auf die „Krücken“ aus der Packung zu vertrauen. Die Zahlen der Gesundheitskasse über Schlafmittelgebrauch in Luxemburg wirken zunächst erschreckend. Dramatisieren muss man sie dennoch nicht. Patienten, die depressiv sind, ein organisches oder neurologisches Leiden haben, finden sich in der Statistik genauso wieder wie Menschen, die abhängig sind.
Doch bei allem Wissen über die „Insomnie“ scheinen wir alle das Einfachste außer Acht zu lassen: den gesunden Menschenverstand. Er lässt uns abends mehr Zeit mit Freunden, Familie und guten Büchern verbringen und weniger mit dem Handy. „Gesunde Schlafhygiene“ nennen das Ärzte. Unsere Omas verabreichten warme Milch mit Honig. Zugegeben, gegen die Pillen kommt sie echt „blass“ daher. Aber sie ist mindestens genauso wirkungsvoll.
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