Die Gefahr des Missbrauchs

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Luxemburg könnte, geht es nach dem Willen der Regierung, bald schon eine neue Unternehmensform bekommen. Neben den bekannten Abkürzungen „S.A.“ oder „S.à r.l.“ könnte es schon bald die „S.à r.l.-s.“, die „S.à r.l. simplifiée“, geben.

Stefan Osorio-König skoenig@tageblatt.lu

Hintergrund dieser Initiative, das sogenannte Ein-Euro-Unternehmen einzuführen, ist, dass Menschen, die nur über ein sehr geringes Eigenkapital verfügen, die Möglichkeit bekommen, ein Unternehmen zu gründen.

In Großbritannien ist diese Gesellschaftsform ein großer Erfolg. In Deutschland fällt die Bilanz der „Ich-AG“ hingegen eher ernüchternd aus.

Ob sich ein solches Modell für Luxemburg langfristig als sinnvoll erweist, hängt von mehreren Faktoren ab.

Auf keinen Fall darf diese neue Unternehmensform dazu missbraucht werden, dass Firmen Mitarbeiter entlassen, nur um sie anschließend als Subunternehmer weiter zu „beschäftigen“.

In Deutschland gingen die Auswüchse dieser Praxis sogar so weit, dass Speditionen ihre Fahrer entlassen haben, diese dann eine „Ich-AG“ gründeten, um anschließend von ihrem ehemaligen Arbeitgeber die Lkws zu leasen, mit denen sie dann weiter im Auftrag der Spedition als „Selbstständige“ unterwegs waren – für weniger Geld und ohne Urlaubsansprüche.

Einen derartigen Missbrauch gilt es für Luxemburg zu verhindern.