Die Eroberung Aleppos

Die Eroberung Aleppos
(Uncredited)

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Zur Zukunft Syriens

Ost-Aleppo ist gefallen. Glaubt man dem Assad-Regime, so sind die „Terroristen“ nun vertrieben. Folgt man Menschenrechtsorganisationen, hat sich ein Genozid vor den Augen der Weltöffentlichkeit abgespielt. So bitter diese Erkenntnis auch sein mag, folgendes steht fest: Die Eroberung Aleppos ist das Paradebeispiel für eine Propaganda-Schlacht auf dem Rücken von Zivilisten.

dsabharwal@tageblatt.lu

Ohne zuverlässige Quellen sind die meisten Beobachter leider fragwürdigen Daten ausgeliefert. Umso wünschenswerter wäre ein wenig mehr Mut in Sachen Transparenz. Zu oft versuchen Medien Wissen vorzutäuschen, über das sie gar nicht verfügen können. Allerdings bleibt jedoch abseits dieser Propaganda-Schlacht die Frage, was nun aus Syrien wird. Selbst wenn man die Frage ausklammert, ob „Terroristen“ oder „Rebellen“ in Ost-Aleppo gekämpft haben, bleibt das Bild eines ethnisch vom Bürgerkrieg zerrissenen Landes. Hinzu kommen die weiterhin bestehenden Interessen der Konfliktparteien, die diesen Stellvertreterkrieg immer wieder befeuern.

Selbst die Hoffnung, dass es nach dem Fall Ost-Aleppos zu einer neuen Diplomatie-Offensive kommt, ist klein. Dem Assad-Regime geht es ums nackte Überleben. Seine heimischen und internationalen Gegner wollen Baschars Kopf rollen sehen. Eine Balkanisierung Syriens wird angesichts dieser Entwicklung immer wahrscheinlicher.