Der Preis des Krieges

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(AP)

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Man könnte meinen, die westlichen Truppen in Afghanistan hätten auch so schon Probleme genug. Das Massaker, bei dem ein (aber war es tatsächlich nur einer?) US-Soldat 16 afghanische Zivilisten ermordete, macht natürlich alles nur noch schlimmer.

Vermutlich werden eine Reihe von NATO-Soldaten für diese Untat mit ihrem Leben büßen müssen: Die Taliban haben jedenfalls schon angekündigt, dass sie blutig Rache zu nehmen gedenken.

Der Amoklauf weist allerdings auf ein ganz anderes Problem hin: nämlich die psychischen Schäden, die der Krieg vielen Soldaten verursacht. Soldaten riskieren ja nicht nur ihr Leben oder ihre körperliche Unversehrtheit, nein, bei so manchem führt der unheimliche Stress, den es für jeden normalen Menschen bedeutet, Tag für Tag sein Leben aufs Spiel setzen zu müssen, zu tiefgreifenden charakterlichen Veränderungen.

Gerade unter den US-Veteranen sind zahlreiche Fälle bekannt von Soldaten, die nach der Rückkehr von der Front nicht mehr mit dem zivilen Alltag zurechtkommen, wobei es dann oft Frau und Kinder sind, an denen die Heimkehrer ihren Frust abreagieren.
Wenn man die Bilanz eines Krieges zieht, darf man demnach nie vergessen, was so ein Konflikt seelisch mit jenen Menschen anrichtet, die davon leben müssen, ihn auszufechten.