Der Markt der Zukunft

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François Besch fbesch@tageblatt.lu

Wer beim Lesen des Titels glaubt, in den folgenden Zeilen würde es um Internet-Shops, Online-Auktionen oder gar die Börsen dieser Welt gehen, der irrt. Mit dem facettenreichen Begriff Markt ist in diesem Fall ein solcher mit Obst- und Gemüseständen, Textilienhändlern, Fisch- und Fleischverkäufern sowie allerlei weiteren Ständen mit tragbaren, nutzbaren oder verdaubaren Konsumartikeln gemeint.

Gab es mit dem Aufkommen der Supermärkte und Einkaufszentren in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts einen starken Geschäftseinbruch bei den Markthändlern, so hat sich das Blatt mittlerweile wieder gewendet. In der Tat ist es so, dass sich die Märkte seit einigen Jahren wieder zunehmender Beliebtheit erfreuen. Immer mehr Menschen lernen diese Art, ihre Einkäufe zu erledigen, schätzen und lieben.

Dabei ist es nicht nur die Qualität der Produkte, die dort angeboten werden – und auf die wir gleich noch einmal zurückkommen werden –, sondern auch das ganze Drumherum, das einen Einkauf auf dem Markt so attraktiv macht. Die Präsentation der Artikel, die freundliche Beratung der Markthändler, die ihre Waren mehr oder weniger lautstark anpreisen, der Plausch mit der Eierfrau oder dem „Kraidermann“ … Man trifft Freunde und Bekannte, tauscht gute Adressen für dieses oder jenes auf dem Markt erhältliche Konsumgut aus. Der Markt erfüllt eben auch einen nicht zu unterschätzenden sozialen Zweck und die gemütliche Atmosphäre ist in nichts mit der hektischen in den modernen Shopping-Tempeln zu vergleichen.
Jetzt nur noch ein Wort zum Thema Qualität: Sehr viele der auf den Märkten angebotenen Obst- und Gemüsearten stammen aus eigenem Anbau. Und das schmeckt man wirklich!

Magnetwirkung

Die Marktleute selbst sind – wovon wir uns beim Besuch des Escher „Grousse Moart“ vom vergangenen Dienstag (siehe auch Tageblatt vom Mittwoch) vergewissern konnten – zurzeit mit dieser positiven Entwicklung ihres Geschäftsumfeldes zufrieden. Sie haben mittlerweile auch zur Genüge bewiesen, dass ihre Veranstaltungen über eine Magnetwirkung verfügen, die auch auf die Kassen der fest etablierten Geschäftsleute in der Nähe positive Auswirkungen hat. Ein attraktiver Markt lockt viele Kunden an und diese nutzen die Gelegenheit und kaufen oft gleichzeitig noch bei den Ladengeschäften in der direkten Umgebung ein.

Neben den längst traditionellen Wochen- und Monatsmärkten findet seit einiger Zeit an jedem dritten Sonntag im Monat von 10 bis 17 Uhr in der Hauptstadt auch der „Glacis-Maart“ auf dem Schobermesse-Feld statt. Dieser kann es durchaus mit vergleichbaren Events im Ausland aufnehmen, die man im Urlaub so schätzt: Neben Textilien, Spielwaren, Schuhen, Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln findet man hier auch eine große Auswahl an Dekorationsartikeln oder auch Handwerksutensilien. Sogar ein ansehnlicher Flohmarkt zählt zum abwechslungsreichen Angebot. Doch es wird wohl noch einiger Ausgaben des „Glacis-Maart“ bedürfen, bis dieser endlich den ihm gebührenden Stellenwert beim Publikum erfährt.
Wann waren Sie denn eigentlich zum letzten Mal auf einem Markt?