Der Kommentar: Begrüßenswerte Pfiffe

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Allen positiven Dopingfällen zum Trotz und trotz des vielfach noch immer geäußerten Doping-Generalverdachts bleibt der Radsport ein Publikumsmagnet./CLAUDE CLEMENS

cclemens@tageblatt.lu 
  
An diesem Wochenende wieder zu sehen in den Niederlanden, wo der Auftakt der Spanien-Rundfahrt stattfand. Geschätzte 40.000 beim Prolog am Samstag in Assen, geschätzte 200.000 gestern in Emmen.
Wobei ein Ereignis aber besonders auffiel: Der nach seiner Doping-Sperre auf die große Radsport-Bühne zurückgekehrte Alexander Winokurow soll in Assen von einem Teil des Publikums ausgepfiffen worden sein. So vermeldete es jedenfalls die Nachrichtenagentur AFP. Das wäre begrüßenswert.
Denn zu einem wirksamen Antidoping-Kampf gehört auch, dass frühere Dopingsünder – vor allem die, die keine Reue zeigen und sich nach rechtskräftiger Verurteilung und Sperre immer noch als unschuldig darstellen – nicht von allen Seiten hofiert werden, Sponsoren sich nicht gleich wieder mit ihnen in die Vitrine stellen, die Fans und die Medien nicht kritiklos hinnehmen, dass sie wieder mitmischen. Und was die momentan laufende Vuelta angeht, muss man einfach feststellen: Auf Winokurow trifft dies fast alles zu.
Und dann fährt da ja auch noch ein Alejandro Valverde mit, der jetzt, in diesem Moment, in einem Land – Italien – wegen Dopings gesperrt ist. Womit wir, wie so oft, bei nicht einheitlichen und überall rechtlich haltbaren Regeln wären. Auch das wäre wesentlicher Bestandteil eines wirksamen Antidoping-Kampfes.