Der glücklose Präsident

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(Reuters/Pool)

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Hollande tritt nicht mehr an

Es gleicht einer politischen Bombe und dennoch ist es nur konsequent: François Hollande will bei der nächsten Präsidentschaftswahl nicht mehr kandidieren. Seine Partei dürfte sich wohl am meisten darüber freuen. Die niedrigen Umfragewerte, die Seitenhiebe gegen seine eigene Regierung und sehr viel „désamour“ mit Blick auf die Franzosen: François Hollande scheiterte am Ende an einer Vielzahl von Elementen.

dsabharwal@tageblatt.lu

Es wäre zu einfach, nun Hollande-Bashing zu betreiben. Eigentlich ist es bemerkenswert, dass in der Trump-Ära ein Politiker, der gescheitert ist, den Mut aufbringt, die Reißleine zu ziehen. Hollande hatte keine Chance mehr, sich gegen die parteiinternen Rivalen durchzusetzen. Dennoch braucht es sehr viel Überwindung, den Schritt zu wagen, nicht mehr antreten zu wollen. Allerdings hat dieser Rückzug auch eine besonders fatale Symbolik. Hollande, der nach den bitteren Merkozy-Jahren angetreten war, hatte am Anfang den Wandel verkörpert. Doch hiervon blieb herzlich wenig übrig.

Zu sehr hatte er sich Angela Merkel angebiedert. Zu schwer tat er sich, das Wachstum wieder anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Und selbst die Attentate in Frankreich, die eigentlich jedem Präsidenten politisch in die Karten gespielt hätten, konnten ihm nicht helfen. Am Ende blieb Hollande der glücklose Präsident.