Der „gläserne“ Arzt

Der „gläserne“ Arzt
(Rolf Vennenbernd/ dpa)

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Über die „Patiente-Vertriedung“

Die Forderungen der „Patiente-Vertriedung“ haben es in sich.

Serge Kennerknecht
skennerknecht@tageblatt.lu

Sie möchte einen Fonds schaffen, der Patienten finanziell unterstützt, wenn sie auf Schadenersatz klagen wollen und sich das finanziell nicht leisten können. Zudem will sie eine externe Qualitätskontrolle und nach deutschem Vorbild eine „Weiße Liste“ einführen. Dies ist eine Internetseite, auf der ein Patient alle Informationen über alle Krankenhäuser abrufen kann, nachlesen kann, wie viele und welche Operationen ein Spital durchgeführt hat, und vor allen Dingen erfährt, wie denn diese Operationen verlaufen sind und wie zufrieden die Patienten waren. Kurzum, wie kompetent die verschiedenen Krankenhäuser wirklich sind.

Mit anderen Worten, statt einseitig auf den „gläsernen“ Patienten zu setzen, sollen auch Krankenhäuser und Ärzte endlich „gläsern“ werden. Einmal mehr setzt die „Patiente-Vertriedung“ deutliche Zeichen. Schade nur, dass sie von manchen Politikern nicht richtig ernst genommen wird. Trotz eigener Sprechstunden, die oft zum Bersten überfüllt sind, obwohl sie Gutachten erstellt hat und die Arbeit zunimmt, wurden ihr die Mittel nicht erhöht. Stattdessen wurde ein staatlicher „Médiateur“ für die Patienten benannt. Der untersteht dem Ministerium.

Und so hält man, bei allem Respekt vor dem „Médiateur“, den Daumen auf einem Bereich, der besser von völlig unabhängiger Seite vertreten werden sollte.