Der Erbe Nehrus

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Der Urgroßvater war Premier, die Großmutter war Premier und der Vater ebenso: Nun soll Rahul Gandhi das politische Erbe seiner Vorfahren fortführen.

Der Gandhi-Clan, der nichts mit Mahatma Gandhi zu tun hat, sondern mit Indiens erstem Regierungschef Jawaharlal Nehru verwandt ist, wird oft mit der Kennedy-Dynastie verglichen. Indira und Rajiv Gandhi kamen beide bei Attentaten ums Leben. Einige wollen in dem politischen Spätzünder Rahul Gandhi gar „JFK“ erkennen: Er ist gutaussehend, elegant und hoch gebildet. Doch wer kennt diesen 43-jährigen, unerfahrenen Politiker wirklich, der nun für die Kongresspartei in den Wahlkampf ziehen soll, nachdem Noch-Premier Manmohan Singh den Stab weitergegeben hat? Niemand. Rahul Gandhi wurde zwar von seiner Mutter Sonia, der Präsidentin der Kongresspartei, 2013 zum Dauphin hochstilisiert. Allerdings bleibt die politische Agenda des Erben Nehrus trotzdem sehr allgemein.

Er ist lediglich durch merkwürdige Äußerungen zu Wirtschaftsfragen und zur Armut aufgefallen. Lange Zeit war er in London als Unternehmensberater tätig, nun muss er beweisen, ob er als Politiker Lösungen für den mehr als 1,2 Milliarden Menschen starken Subkontinent aufzeigen kann. Eines ist sicher: Die Enttäuschung über Indiens Kennedys ist groß – ein Machtwechsel bahnt sich an.