Der Anfang vom Ende. Wirklich?

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Dass Medien die Geschichte neu- und umschreiben, ist leider nichts Neues.

Trotzdem ist es sonderbar, dass gerade in diesen Tagen – Ukraine-Krise und gespanntes Verhältnis zu Russland – fast die gesamte Presse den
„D-Day“ (also den 6. Juni 1944, den Tag der Landung der westlichen Alliierten in der Normandie) zum „Anfang vom Ende“ Nazideutschlands hochstilisiert.

„Der Anfang der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus“ schreibt das Wort. Dem Journal war „Der Anfang vom Ende“ sogar den Aufmacher auf der Titelseite wert.

Ihr Opfer in allen Ehren

Die Amerikaner, Briten, Kanadier, Franzosen, Polen, Neuseeländer u.a., die am 6. Juni ihr Leben am nordfranzösischen Strand ließen, haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Hitlerdeutschland besiegt und Luxemburg befreit wurde. Ihr Opfer in allen Ehren, aber nur zur Erinnerung: Bereits ein Jahr zuvor (Mai 1943) hatten die deutschen und italienischen Armeen in Nordafrika kapituliert.

Stalingrad? Nie davon gehört.

Und war das, was die Geschichte bis dato als Anfang vom Ende von Hitlerdeutschland angesehen hat, nicht die große Keilerei bei Stalingrad Anfang 1943?

Na ja, im Moment ist eben alles, was aus Russland kommt, nicht sehr beliebt, und deshalb will man dem „bad guy“ der internationalen Politik, Wladimir Wladimirowitsch Putin, nicht noch mit Erinnerungen an die sowjetischen Opfer bei der Bekämpfung Nazideutschlands schmeicheln. Das wäre des Guten doch einfach zu viel und bestimmt der Anfang vom Ende der westlichen Glaubwürdigkeit.

(Claude Molinaro)