Das Vertrauen zur Bank

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Ex-Milliardärin Madeleine Schickedanz fürchtet um ihr Vermögen. Sie lebt von 500 Euro im Monat und hat Angst, ihr gesamtes Vermögen zu verlieren: Haus, Hof, Aktien, Beteiligungen an anderen Unternehmen. / HELMUT WYRWICH

hwyrwich@tageblatt.lu 
 
Sollte Arcandor (Karstadt) zerschlagen werden, könnten ihre Ängste wahr werden. Frau Schickedanz würde doppelt abstürzen. Geschieht ihr recht, mag eine erste Reaktion sein. Erlebt die Frau doch die Existenz-Angst, die viele Arcandor-Beschäftigte derzeit ebenfalls erleben. Allerdings: Sozialneid und Schadenfreude sind nicht angebracht. Madeleine Schickedanz ist letztlich auch nur Opfer eines Unternehmens, dessen Management die Zeichen der Zeit nicht erkannte und nicht wusste, wie man das Steuer herumdreht. Sie ist als Eignerin des Kapitals Opfer wie die Mitarbeiter, die um ihren Job fürchten.
Nur darf man bei Frau Schickedanz noch eine andere Frage stellen. Gibt es da nicht Banken, die Milliardäre beraten, die auf Fälle wie diesen vorbereiten und dafür sorgen, dass sie sich eben solche Existenz-Sorgen nicht machen müssen? Wealth Management nennt man so etwas. Luxemburg ist dafür ein Hort. Hat hier die Bank versagt, die sich um das Vermögen der Quelle-Erbin zu kümmern hatte? Oder hat Frau Schickedanz nur etwas falsch verstanden?