Das Theater geht weiter

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Die Regierung Berlusconi steht also noch. Eine gute Nachricht für die allermeisten Parteien Italiens. Wie das? Es gibt eigentlich nur Sieger nach dem gestrigen Misstrauensvotum.

Klar, Berlusconi kann weiter den Zampano geben. Gut für ihn und seine Klientel. Fini und seine Getreuen scheinen zwar auf den ersten Blick die Verlierer der Abstimmung zu sein, jedoch verbleibt ihnen jetzt mehr Zeit, sich als Partei besser aufzustellen.

Umberto Bossi kann sein Profil im Norden weiter verschärfen und seine Macht gegenüber seinem – um ein weiteres Mal geschwächten – Alliierten Berlusconi ausbauen. Je länger Bossi und die Lega auf Neuwahlen warten müssen, desto höher dürfte ihr Stimmengewinn ausfallen.

Und die Opposition hat auch gewonnen, denn auch sie hat nun mehr Zeit, sich zusammenzuraufen, um endlich zur glaubwürdigen Alternative zu werden. Bleibt das italienische Volk. Doch das ist eine andere Geschichte, wenn man die „brava gente d’Italia“ kennt.

Bedenklich stimmt allenfalls die Tatsache, dass Berlusconi, der im Parlament eigentlich keine Mehrheit mehr hat, gestern mit ganzen drei Stimmen Vorsprung gewann. Da hat sich aber einer schlimm verrechnet. Drei Stimmen zur Mehrheit sind eigentlich zwei zu viel. Berlusconi hätte seinen Sieg also auch billiger erstehen können.

Jedenfalls kann das Theater jetzt weitergehen.