Das Richtige war das Falsche

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Alles richtig gemacht, und trotzdem das Falsche getan. So in etwa lässt sich die Ferienfahrt von Staatssekretärin Francine Closener mit ihrem Dienstwagen beschreiben.

Ja, ja, wir können uns jetzt schon all die Kommentare zu diesem Artikel vorstellen: Das Tageblatt verteidige natürlich eine LSAP-Staatssekretärin. Es ist aber nun mal so, dass laut Deontologiekodex für Regierungsmitglieder es diesen ausdrücklich erlaubt ist, den Dienstwagen für Privatzwecke zu benutzen. Es wird dabei oft auf die Tatsache verwiesen, dass Minister 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche im Amt sind. Grundsätzlich bleibt natürlich die Frage, ob der Steuerzahler auch für die Ferien der Regierung blechen muss. Wie auch immer, rechtlich hat sich Closener nichts vorzuwerfen.

Es ist aber oft so, dass Politikern nicht eine bestimmte Affäre schadet, sondern die Art und Weise, wie sie sie handhaben. Es sei einfacher gewesen, den Dienstwagen zu nehmen, weil dieser ein „4×4“ sei, das sei besser, wenn man in die Berge fahre, sagte Closener. Hält die Regierung etwa Wagen für jedes Ferienziel parat? Es ist verwunderlich, dass es einem Journalisten (Closeners Partner) und einer Ex-Journalistin (Closener) nicht in den Sinn kam, dass ihre Dienstwagen-Urlaubsfahrt in der Bevölkerung viel Staub aufwirbeln könnte. Dabei ist es genau die Art von Geschichten, nach denen es jeden Kabarettisten in der Regel gelüstet.