Das geschriebene Wort

Das geschriebene Wort
(dpa/Symbolbild)

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In unserer modernen Welt schreiben wir immer kürzer, twittern oder hinterlassen eine SMS, schicken eine Mail. Und das in einer Sprache, die besonders auf ältere Generationen sehr befremdlich wirken kann.

Mitten in dieser Welt, in der Briefeschreiber Mitleid erwecken und in der Journalisten der geschriebenen Presse um Anerkennung kämpfen und Gefahr laufen, von den knapp und schnörkellos berichtenden Internet-Kollegen überholt und ausgebootet zu werden, kommt aus Diekirch eine erstaunliche Nachricht. Am klassischen Lyzeum beginnt ab der nächsten Woche eine Schreibausbildung. Gelehrt wird das sorgfältige Redigieren einer Pressemitteilung, einer internen Unternehmenskommunikation, eines Kommentars für Ton- und Videodokumente.

„Das Werkzeug der Kommunikation beherrschen“, heißt es in den Vorgaben. Wer die Sprache richtig beherrsche, habe gute Chancen auf einen Job, sagen die Initiatoren weiter. Das BTS sei jedoch kein Journalismus- oder Studium der Kommunikationswissenschaften, betonen sie. Es liefert aber immerhin den Beweis, dass Journalismus und Kommunikation nicht nur über „short messages“ funktionieren, sondern auch über das gut geschriebene Wort. Und das ist eine Ermutigung für all diejenigen, die an dieser Stelle mit Sprache umgehen – möglichst nahe an der Perfektion.

Claude Wolf
cwolf@tageblatt.lu