Crémant und Bananen

Crémant und Bananen
(Tageblatt-Archiv/Hervé Montaigu)

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Was haben Luxemburger und Fair-Trade-Lebensmittelproduzenten aus den Entwicklungsländern gemeinsam? Ihre Produkte kommen nur selten auf den (para-)staatlichen Tisch.

Eine Situation, die – unabhängig voneinander – sowohl der Bauernverband wie auch der „Cercle de coopération“ kritisieren. Man braucht sich nur anzuschauen, woher das Essen in den Kliniken, den Schulen, den Altersheimen, den „Maisons relais“ und den staatlichen Kantinen stammt. In den meisten Fällen jedenfalls handelt es sich um Produkte von internationalen Lebensmittelkonzernen oder ausländischen Großbetrieben.

Diese Produkte sind natürlich billiger. Richtig wirtschaftlich ist die Logik, die hinter dem Einkaufssystem der (para-)staatlichen Einrichtungen steckt – wenn man denn überhaupt von einem solchen reden kann –, jedoch nicht. Denn das Geld, das hier ausgegeben wird, geht eben an ausländische Lebensmittelkonzerne. Die heimischen Betriebe haben nichts davon. Das (groß-)regionale Wirtschaftssystem sieht darüber hinaus dieses Geld nicht mehr wieder.

Daneben sind Fair-Trade-Lebensmittel ohne Zweifel auch teurer als Konkurrenzprodukte. Doch ein Rückgriff auf sie könnte genauso gut eine legitime Art der Entwicklungshilfe sein.

Der Staat täte gut daran, hier ein Umdenken einzuleiten, wenigstens ein bisschen. Vielleicht gibt es ja dann demnächst neben Crémant auch Fair-Trade-Bananen in der Chamber.