Blöde Kuh

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der Markt, der Rückgang der Nachfrage, Produktionssteigerung und Quotensystem, Verbraucher- und Erzeugerpreise, Interventionskäufe, Subventionen und Stützmaßnahmen – von all dem versteht die oft als blöd verschriene Kuh ja nichts. / GUY KEMP

gkemp@tageblatt.lu
Braucht sie auch nicht, denn sie sollte, so hat es die Natur eingerichtet, einfach nur Milch geben, an der sich der Mensch in all ihren Formen und Möglichkeiten laben kann. Tut er dies jedoch nicht mehr in dem Maße, in dem das weiße Getränk lauwarm den Eutern der Wiederkäuer entnommen wird, ändert sich für die Kuh nichts. Sie gibt einfach weiter Milch. Denn abstellen lässt sich das Vieh nicht – zumindest dann nicht, wenn man es später wieder auf Produktion umschalten will. Sie ist eine Kuh und keine Werkbank, die je nach Bedarf Schuhsohlen ausspuckt – oder auch nicht.
Deshalb ist die Kuh eher nicht dazu geeignet, sich den immer wieder ändernden Marktbedingungen anzupassen. Sehr zum Leidwesen der Milchbauern, von denen zunehmend verlangt wird, dass sie sich eben diesen „Gesetzmäßigkeiten“ des Marktes beugen. Was für viele Landwirte in immer stärkerem Maße eine Frage des betrieblichen Überlebens ist.