VW T6.1: Clever, aber nützlich

VW T6.1: Clever, aber nützlich

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Der neue VW T6.1 ist ein Nutzfahrzeug mit der Ausstattung und dem Fahrkomfort eines Personenwagens mit geballtem Infotainment. Marc Schonckert aus der Doppelkabine. 

1949 wurde der damalige T1 von VW vorgestellt, bis heute wurden er und seine Nachfolger zwölf Millionen Mal in aller Welt verkauft. Jetzt hat Volkswagen Nutzfahrzeuge das Kultmodell, Spitzname „Bulli“, in die Epoche der Digitalisierung transferiert. Der Bulli 6.1 geht online, informiert auf Wunsch komplett digital und bietet teilautomatisierte Fahrfunktionen. Er bleibt ein Nutzfahrzeug, aber eins mit erheblichem technischem Aufwand für mehr Komfort, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Die vier Grundmodelle heißen Multivan 6.1 (Familien-Van), Caravelle 6.1 (Personenbeförderung), Transporter 6.1 (Nutzfahrzeug als Kombi, Kastenwagen, Pritschenwagen) und California 6.1 (Reisemobil).

Für Vortrieb sorgen hochmoderne Dieselmotoren (TDI) in den Leistungsstufen 66 kW/90 PS, 81 kW/110 PS, 110 kW/150 PS und 146 KW/199 PS. Ab 150 PS können die TDI mit dem Allradantrieb 4Motion kombiniert werden. Fünf-Gang-Schaltung gibt es bei den 90 und 110 PS Modellen, bei 150 PS erhält man wahlweise Sechs-Gang-Getriebe oder Sieben-Gang-DSG-Automatik, bei 199 PS serienmäßig DSG. Alle Bulli 6.1 TDI erfüllen die neueste Abgasnorm Euro 6d TEMP-EAVP.

Von außen präsentiert sich der neue VW T6.1 mit leicht verändertem Gesicht im Vergleich zum Vorgänger T6. Neu sind ein größerer Kühlergill und neue Scheinwerfer, doch die eigentliche Neuheit findet im Innenraum statt, teils erkennbar durch ein Cockpit, das einem gängigen Personenwagen gut zu Gesicht stehen würde, viele Ablagen und komfortable Sitze bietet und das vollends auf Digital getrimmt wurde. Ab dann wird’s kompliziert, wenn man die einzelnen Funktionen des Infotainment aufzählen muss.

Wie es heißt, setzt das 10,25 Zoll große „Digital Cockpit“ des T6.1 neue Maßstäbe. Es geht um Composition Audio, das bedeutet „Modularer Infotainment-Baukasten“ der zweiten (MIB2) und erstmals dritten Generation (MIB3), und es geht um Online-Connectivity-Unit (OCU), was bedeutet, dass das ganze Fahrzeug auch ohne gekoppeltes Smartphone online geht. Alle im Bulli 6.1 eingesetzten Infotainmentsysteme sind mit einer Online-Connectivity-Unit (OCU) verbunden. Unter „We Connect“ wird das neue Spektrum der Online-Dienste- und Funktionen gebündelt, sie können beliebig ausgeweitet werden, das kostet natürlich, aber wer möchte schon auf wichtige Infos verzichten wie Staumeldungen, Verbrauchsdaten, Fahrzeiten oder Jobangebote eines Bestattungsunternehmens in Palermo.

„Digital Cockpit“ setzt neue Maßstäbe

Wer die einzelnen Funktionen und Dienste, je nach Ausstattungslinie der Modelle gratis oder optional, studiert, kann sich hier einen Daten-Baukasten zusammenstellen, der am Ende viel praktischer und effizienter ist als im Durcheinander der komplizierten Infotainment-Terminologie zu befürchten.

Was uns interessierte, war die Frage, wie sich ein T6.1 im dichten Verkehr fährt, schaltet, lenkt, bremst und beschleunigt. Die Antwort lieferte der T6.1 im dichten Stadtverkehr in und auf den Autobahnen um Amsterdam und deren riesiges Hafengelände, wo wir ziemlich unbedrängt und relaxt durchkamen, inmitten von Tausenden Fahrrädern und Fußgängern, die wahrscheinlich auf dem Weg zu ihrem Fahrrad waren.

Das Fazit: Ob Transporter oder Multivan, er fährt sich wie ein Auto, komfortabel dank DCC-Fahrwerksregelung, präzise in der Lenkung dank elektromechanischer Servolenkung, die zudem den Einsatz anderer Assistenzsysteme wie Spurhalte-Assistent, Park-Assistent oder Anhänger-Assistent (wenn Sie den Wohnwagen rückwärts reinparken wollen, bitte) begünstigt. Wir fuhren den Multivan mit 199 PS, mit Sieben-Gang-DSG-Automatik und 4Motion-Allrad, den 150 PS mit manuellem Sechs-Gang-Getriebe und die 110 PS im Transporter mit Doppelkabine. Man fühlt sich wohl an Bord, hat alles bestens im Griff, zieht gut mit auf der Autobahn und freut sich, wenn es gelingt, den Spurhalte-Assistenten auszuschalten und darüber, dass man jetzt seinen Kaffeebecher im Cupholder an der A-Säule abstellen kann.

Querdenker
12. September 2019 - 10.56

Bestimmt mit neuer TDI Mogelsoftware!

Jemp
12. September 2019 - 2.49

Ein verkappte SUV, der vom Hippie-Image des Models T1 resp. T2 profitiert.