Taucher in der Metro, Haie in den Strassen New Yorks und filmreife Wellen vor der Küste: Kaum ist der Hurrikan Sandy über den Big Apple hinweggefegt, kursieren auch schon erste Foto-Fakes.
Wenn man den Photoshoppern Glauben schenken will, sollen in der Metrostation Times Square Taucher unterwegs sein. Dieses Bild kursierte übrigens bereits nach dem Hurrikan Irene. Diese filmreifen Wellen stammen ursprünglich aus dem Film "The Day After Tomorrow". Das professionelle "Live Cam"-Banner wurde nachträglich hinzugefügt. Auch das Zusammentreffen von der Freiheitsstatue mit dieser eindrücklichen Sturmwolke ist ohne Zeitmaschine - oder eben Photoshop - nicht möglich. Die Wolke ist zwar echt, doch aufgenommen wurde diese sogenannte Superzelle vor Jahren über dem US-Bundesstaat Nebraska.
Miss Liberty geht vor "Sandy" in Deckung. An diesem Bild stimmt nur etwas nicht: Dass es den Hurrikan Sandy zeigt. In Wirklichkeit zeigt es eine Gewitterwolke und wurde am 28. April 2011 aufgenommen - Monate vor "Irene" und über ein Jahr vor "Sandy". Auch Jokes kursieren bereits im Netz: "Was, wenn der Gangnam Style ein gigantischer Regentanz wäre? Und wir damit diesen Hurrikan über uns selbst gebracht haben", fragt sich die Twitter-Community. Dieses Bild von der Ehrengarde, die in Arlington, Virginia, das Grab des unbekannten Soldaten bewacht, ist ebenfalls nicht neu. Es wurde vielerorts - unter anderem auf der "Washington Post" - veröffentlicht. Aufgenommen wurde es jedoch bereits im September. Die mit dem Bild verbreitete Meldung hingegen, dass sich die Garde auch vom Hurrikan Sandy nicht vertreiben lassen will, ist korrekt. Die Ehrengarde postete dieses - aktuelle - Bild zum Beweis auf Facebook. Seit 1948 wird das Grab ohne Unterbruch bewacht. "Geh nach Hause, Sandy, du bist betrunken!" "Ich weiss nicht, ob dieses Bild echt ist, aber es sieht sehr eindrücklich aus", schreibt der Twitterer zu diesem Bild. Doch nicht nur Taucher, auch Haie wollen fantasievolle Twitterer entdeckt haben. In U-Bahn-Stationen, aber auch ... ... in den Straßen des Big Apple. Solche Bilder kursieren auf den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook. Auch dieser Seehund treibt sich nicht in Manhattan herum. Allerdings ist das kein Photoshop-Werk, sondern der Schnappschuss eines Zootiers, das bei einer Überschwemmung im Juni dieses Jahres in Duluth, Minnesota, aus dem Gehege gespült wurde. Keine Sorge, die Freiheitsstatue hat ihren Kopf noch. Und auch ihr Rock ist nicht vom Sturmwinde verweht.
Wie jedes Aufsehen erregende Ereignis spornt auch der Hurrikan Sandy die Fantasie von Kreativen an. In den sozialen Netzwerken kursieren bereits jede Menge Bilder von der kopflosen Freiheitsstatue oder von Wildtieren in New York. Die Fotos werden von amüsierten, aber auch von gutgläubigen Usern eifrig weitergeleitet.
Die meisten Bilder dramatisieren das Ereignis. Sie sind mit größter Sorgfalt gephotoshoppt. Manche Fotos begegnen der Katastrophe hingegen mit Humor und sind auf den ersten Blick als Fakes erkennbar.
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