„Titanic“-Darstellerin Gloria Stuart im alter von 100 gestorben

„Titanic“-Darstellerin Gloria Stuart im alter von 100 gestorben

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Die als Darstellerin der älteren Rose im Film "Titanic" bekannt gewordene Schauspielerin Gloria Stuart ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Ihre Mutter sei Sonntagnacht in ihrem Haus in Los Angeles an Atemversagen gestorben, teilte ihre Tochter Sylvia Thompson am Montag mit.

Die 100-Jährige, die bereits in den 30er Jahren in mehreren Filmen mitwirkte, erhielt im Alter von 87 Jahren eine Oscar-Nominierung für ihre Rolle im Kassenschlager „Titanic“ von Regisseur James Cameron. Darin spielen sowohl sie als auch Kate Winslet die Engländerin Rose Calvert, die das Schiffsunglück von 1912 überlebt.

In ihrer Jugend war Stuart eine blonde Schönheit, die in B-Movies und einigen prominenteren Filmen wie „Der Unsichtbare“ und „Goldgräber von 1935“ spielte, aber auch an der Seite von Shirley Temple in „Poor Little Rich Girl“ und „Rebecca of Sunnybrook Farm“ zu sehen war. Mitte der 40-er Jahre zog sie sich dann aus dem Filmgeschäft zurück.

In den 70-er Jahren hatte sie gelegentlich Fernsehauftritte und ihre Karriere wäre wohl ohne größere öffentliche Aufmerksamkeit zu Ende gegangen, hätte Cameron sie nicht für sein „Titanic“-Epos ausgewählt.
Der Regisseur habe eine Schauspielerin gesucht, die „immer noch brauchbar, nicht alkoholkrank, rheumatisch oder zusammengefallen“ sei, sagte Stuart einmal über das Auswahlverfahren. Sie bekam die Rolle und spielte die 101 Jahre alte Rose Calvert, die von Winslet als junger Frau dargestellt wurde.

Mit über 80 Jahren ertrug Stuart Stunden in der Maske, um 15 Jahre älter auszusehen. Sie reise sogar an den Ort im Atlantik, wo das Wrack der echten „Titanic“ fotografiert wurde.

Nach Angaben von Stuarts Tochter Thompson besiegte die Schauspielerin vor etwa 20 Jahren Brustkrebs. Vor fünf Jahren wurde dann aber Lungenkrebs diagnostiziert, der wohl auch zum Tod führte.
Ihre Mutter habe sich von Krankheiten nicht beeindrucken lassen, sagte Thompson. „Sie hat sich einfach nicht damit beschäftigt – und damit ist sie gut gefahren.“

Zum Tod der 100-Jährigen sagte Thompson weiter: „Sie hatte ein großartiges Leben. Ich bin nicht traurig. Ich freue mich für sie.“ Für ihre Rolle wurde Stuart für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Sie war damals 87 und damit die älteste jemals nominierte Schauspielerin in der Oscar-Geschichte. Sie musste sich aber Kim Basinger in „L.A. Confidential“ geschlagen geben.

Stuart nutzte dennoch ihren späten Ruhm und verfasste ihre Biographie mit dem Titel „I Just Kept Hoping“. Wegen seiner sexuellen Offenheit sorgte das Buch bei manchem Kritiker für Stirnrunzeln.

dapd