/ Swinger-Schiff wird politischer Zankapfel
„Die BSB ist ein Schifffahrtsbetrieb und kein Veranstalter von Sexanlässen“, sagt Uli Burchardt, Oberbürgermeister von Konstanz. Der CDU-Mann will dem Swingerschiff den Garaus machen. Allzu genau scheint es Burchardt dabei aber nicht zu nehmen, wie man nicht nur in der Swingerszene irritiert feststellt: Denn im Gegensatz zum Swingerschiff soll das Fetischboot weiterhin auslaufen. Diese Fahrt gilt im Gegensatz zum Swinger-Schiff nicht als Sex-, sondern als Tanzveranstaltung.
Den Grund dafür glaubt ein Insider zu kennen: „Die beiden Sex-Schiffe bringen den BSB rund 30.000 Euro ein und dem lokalen Gewerbe ein Vielfaches davon.“ Bei den Schiffsbetrieben wollte man diese Zahl weder bestätigen noch dementieren.
Gäste aus Japan, Frankreich und England
Fetischboot-Veranstalter Thomas Siegmund hält die laufende Diskussion ohnehin für absurd: „Das sind alles erwachsene Leute, die zusammen kommen und kostümiert eine Party feiern.“ Er verweist zudem auf das grosse touristische Potenzial seiner Veranstaltung: „Da kommen 500 bis 600 Leute, unter anderem aus Japan, England oder Frankreich. Die übernachten hier, gehen essen und shoppen. Ich glaube nicht, dass das lokale Gewerbe darauf verzichten möchte“, so Siegmund.
Anfragen aus Österreich
Sollte man seine Veranstaltung in Deutschland nach 17 Jahren dennoch verbieten wollen, weiss Siegmund auch schon wie es weiterginge: „Dann weiche ich nach Österreich aus.“ Er habe schon mehrere entsprechende Anfragen bekommen. „Ein Stacheldraht über den Bodensee kann ja wohl nicht gezogen werden“, so Siegmund.
Auch von anderer Seite bläst Oberbürgermeister Burchardt ein scharfer Wind entgegen. Vor einer für Donnerstag einberufenen BSB-Sondersitzung spottet SPD-Stadtrat Herbert Weber: „Wenn ich mich richtig erinnere, wurde so kurzfristig noch nie eingeladen. Ich könnte es verstehen, wenn es um eine Katastrophe oder sonst ein weltbewegendes Thema gehen würde.“ Weber macht auch klar, dass er ein Verbot des Swinger-Schiffes nicht einfach so hinnehmen will: „Ich behalte mir ausdrücklich vor, es rechtlich prüfen zu lassen, wenn an dieser Sitzung wirtschaftlich nachteilige Beschlüsse gefasst werden.“
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