/ Stephen Hawking boykottiert Israel
Bereits zum fünften Mal findet in diesem Jahr die Israeli Presidential Conference statt. Unter dem Motto „Facing Tomorrow“ diskutieren Politiker und Geistesgrößen auf Einladung von Staatspräsident Shimon Peres vom 18. bis 20. Juni in Jerusalem über Zukunftsthemen. Gleichzeitig wird an der Konferenz der 90. Geburtstag von Peres gefeiert. Als Stargast war der berühmte britische Astrophysiker Stephen Hawking vorgesehen. Er nahm die Einladung ursprünglich an, doch letzte Woche sagte er seine Teilnahme ab.
In einem Brief an Peres begründete Hawking seinen Rückzug mit dem Israel-Boykott, zu dem Akademiker wegen der Palästina-Politik des jüdischen Staats aufgerufen haben, berichtet der „Guardian“. Den Ausschlag gaben offenbar palästinensische Kollegen, die ihm ausnahmslos empfohlen hätten, nicht teilzunehmen, soll Hawking zu Freunden gesagt haben. Der 71-Jährige schliesst sich einer wachsenden Zahl britischer Persönlichkeiten an, die Einladungen nach Israel abgelehnt haben. Zu ihnen gehören die Musiker Elvis Costello, Brian Eno, Roger Waters und Annie Lennox sowie der Filmemacher Mike Leigh.
Kritik an Gaza-Offensive
Stephen Hawking hat Israel mehrfach besucht, zuletzt 2006. Er hat sich in der Vergangenheit selten zu politischen Fragen geäußert, doch 2009 kritisierte er die israelische Offensive im Gazastreifen gegenüber dem Fernsehsender Al Jazeera als „vollkommen unverhältnismässig“. Er forderte Israel zu Gesprächen mit der radikal-islamischen Hamas auf, „so wie Großbritannien mit der IRA verhandelt hat“. Das Büro von Präsident Peres wollte sich gegenüber dem „Guardian“ nicht äußern. Hawkings Name wurde jedoch auf der Website der Konferenz bereits von der Teilnehmerliste entfernt.
Stephen Hawking gehört zu den berühmtesten lebenden Wissenschaftlern. Sein Bestseller „Eine kurze Geschichte der Zeit“ erreichte eine Millionenauflage. Dabei müsste er schon seit Jahrzehnten tot sein: Vor 50 Jahren diagnostizierten die Ärzte bei ihm eine unheilbare Erkrankung des Nervensystems, sie gaben ihm nur noch wenige Jahre. Heute ist Hawking an den Rollstuhl gefesselt und praktisch bewegungsunfähig, kommunizieren kann er nur mit einem Sprachcomputer. Seine Abenteuerlust hat dies nie beeinträchtigt: Letzte Woche gab er bekannt, er wolle mit einem der ersten kommerziellen Raumflüge ins All fliegen.
Google verärgert Israel
Der Boykott des bekannten und populären Wissenschaftlers ist ein weiterer Rückschlag für Israel. Letzte Woche sorgte der Internet-Gigant Google für Aufsehen, weil er auf der lokalen Seite google.ps seiner Suchmaschine den Ausdruck „Palästinensische Autonomiegebiete“ durch „Palästina“ ersetzte. Die israelische Regierung reagierte verärgert über Googles „Einmischung in die internationale Politik“. Google dagegen erklärte, die Änderung sei nach Gesprächen mit mehreren internationalen Organisationen erfolgt, darunter die Vereinten Nationen.
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