Lena soll Deutschland beim Eurovision Song Contest aus dem Tal führen

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Eine 18-jährige Abiturientin soll Deutschland beim Eurovision Song Contest aus dem Tal der Tränen führen: Die früh als Favoritin gehandelte Lena Meyer-Landrut aus Hannover hat den Wettbewerb "Ein Star für Oslo" gewonnen und bereitet sich jetzt aufs internationale Finale am 29. Mai vor.

In der norwegischen Hauptstadt tritt die eigenwillige Sängerin mit dem englischsprachigen Dance-Pop-Song „Satellite“ an. ARD und der Privatsender ProSieben, die zur Auswahl des Songs für Oslo erstmals zusammengearbeitet haben, zogen eine positive Bilanz. Insgesamt 4,5 Millionen Zuschauer verfolgten die deutsche Endausscheidung am Freitagabend live in der ARD. Damit kam die Sendung auf einen Marktanteil von 14,6 Prozent, wie der Norddeutsche Rundfunk am Wochenende mitteilte. In der Spitze seien es 6,81 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 26,2 Prozent gewesen.
Per Telefonvoting wurde Lena Meyer-Landrut zur Siegerin über ihre verbliebene Konkurrentin Jennifer Braun aus dem hessischen Eltville gewählt. Während die ebenfalls 18 Jahre alte Schülerin Jennifer mit ihrer kräftigen Soulstimme brillierte, glänzte Lena vor allem mit ihrer unnachahmlichen Performance – von der authentischen  Vom eigenen Erfolg überrascht
Die Fernsehzuschauer entschieden per Anruf oder SMS zunächst über das Lied beider Kandidatinnen, für das es je drei Vorschläge gab, und schließlich zwischen beiden über die Finalteilnehmerin des „Eurovision Song Contests“ 2010 in Oslo. Zum Zuge kamen Lena und der von Julie Frost und John Gordon geschriebene Song „Satellite“. Nach kleinen Schwächen bei der abschließenden Präsentation des Lieds schien die Siegerin am Ende selbst von ihrem Erfolg überrascht: „Ich habe damit nicht gerechnet“, sagte Lena Meyer-Landrut nach der Show. „Ich bin so überwältigt, die Freude kommt, glaube ich, so richtig in den nächsten Tagen.“ Neben Stefan Raab als Präsident saßen Silbermond-Frontsängerin Stefanie Kloß und Xavier Naidoo in der Jury. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich bin auf alle Kandidaten stolz. Lena hat es offensichtlich mit ihrer unbekümmerten Art geschafft, das Publikum zu begeistern“, bilanzierte Raab. Er hatte nach eigenen Angaben mit „nationalen und internationalen Produzenten“ zusammengearbeitet, um den optimalen Song für Oslo zu finden. Mit dem „Star für Oslo“-Finale endete zunächst auch eine bislang beispiellose Zusammenarbeit der ARD und des Privatsenders ProSieben, der Raab unter Vertrag hat. „Gemeinsam mit Stefan Raab und ProSieben haben wir bewiesen, dass bei einer Casting-Show tatsächlich die Musik im Vordergrund stehen kann“, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor – ein Seitenhieb auf die Konkurrenz von „Deutschland sucht den Superstar“ von RTL.
ARD schwärmt von „historischem Bündnis“
ARD-Programmdirektor Volker Herres sprach von einem „historischen Bündnis von ARD und ProSieben“ und schwärmte von Lena: „Mit ihrer kecken Leichtigkeit, stimmsicher und ausdrucksstark, hat sie das deutsche Publikum erobert. Wer Meyer-Landrut heißt und so britisch schräg betontes Englisch swingen kann, der kann vielleicht auch ganz Europa überzeugen. Denn wir wissen ja: Wunder gibt es immer wieder“, sagte Herres. Im Vorfeld hatte Gewinnerin Lena gesagt, dass der Druck bei dem Eurovision Song Contest gar nicht so hoch sei angesichts der herben Verluste für Deutschland in den vergangenen Jahren. Viel schlechter könne es nicht mehr laufen. Bei 25 Teilnehmernationen landeten 2008 die No Angels auf Platz 23 und Alex Swings, Oscar Sings mit „Miss Kiss Kiss Bang“ 2009 auf Platz 20. Der Großvater von Lena, Andreas Meyer-Landrut, ist übrigens ein ehemaliger deutscher Diplomat. Er war zuletzt Leiter des Bundespräsidialamtes.