Légion d’honneur für Bob Dylan

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(AFP)

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Seine Nominierung sorgte für Wirbel, jetzt wurde sie durchgewunken: US-Rock-Legende Bob Dylan wird mit dem französischen Verdienstorden Légion d'honneur geehrt.

Der Großkanzler des Ordens, General Jean-Louis Georgelin, schrieb in einem am Sonntagabend auf den Internetseiten der Zeitung „Le Monde“ veröffentlichten Text, der Ordensrat habe die Frage positiv beschieden. Kulturministerin Aurélie Filipetti könne dem Sänger daher bald die Insignien der Ehrenlegion anhängen.

Die von Filipetti gewünschte Auszeichnung hatte in Frankreich für Polemik gesorgt. Die Zeitung „Le Canard Enchainé“ berichtete im Mai, Großkanzler Georgelin sei gegen eine Ehrung Dylans, weil der Sänger im Vietnamkrieg pazifistische Positionen bezogen und Marihuana geraucht habe. Die Chefin der rechtsextremen Partei Front National, Marine Le Pen, sagte, es würde sie „schockieren“, würde Dylan die Auszeichnung erhalten. Inzwischen werde offenbar „jeder Beliebige“ mit der Aufnahme in die Ehrelegion geehrt.

„Gutes Zeichen für Frankreich“

Dagegen verwies Filipetti darauf, dass Dylan in seiner Heimat mit der höchsten zivilen Auszeichnung, der Freiheitsmedaille, geehrt wurde. „Es wäre auf jeden Fall ein gutes Zeichen für Frankreich und für alle, die den Rock ’n‘ Roll und die Musik im Allgemeinen lieben, wenn Bob Dylan geehrt würde“, sagte die Ministerin.

Großkanzler Georgelin erklärte nun, der Ordensrat habe die Frage unberührt von der „Polemik“ geprüft. Er selbst habe lediglich eine direkte Nominierung ohne Beratung des Rates ausgeschlossen. Der Rat habe das „chaotische Leben und die Texte dieses außergewöhnlichen Künstlers“ begutachtet, der in seiner Heimat und weltweit als „enormer Sänger und großer Poet“ anerkannt sei.