Hollywood-Star Tony Curtis tot

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Der US-Schauspieler Tony Curtis ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Unsere Fotostrecke.

(Aktualisiert: 17.17 Uhr)

Hollywood-Star Tony Curtis ist tot – Mit Filmen wie „Manche mögen’s heiß“ wurde er berühmt – (Neu: Weitere Details) — Von Marina Antonioni — (mit Bild) =

Hollywood-Star Tony Curtis ist tot. Der Schauspieler starb im Alter von 85 Jahren am Mittwochabend in seinem Haus in Henderson nahe Las Vegas im US-Staat Nevada. Seine Frau Jill Vandenberg sei bei ihm gewesen, sagte der Sprecher der Familie, Preston Ahearn. Curtis‘ Kollege Roger Moore reagierte betroffen: „Er war ein ausgezeichneter Schauspieler. Ich werde ihn vermissen.“

Curtis‘ zweite Ehefrau Christine Kaufmann sagte: „Ich war trauriger, als ich gedacht habe. Es ist, wie wenn die Zeit stirbt.“ Curtis wurde weltberühmt unter anderem mit der Komödie „Manche mögen’s heiß“ (1959) von Billy Wilder in der er an der Seite von Marilyn Monroe und Jack Lemmon als mittelloser Musiker auf der Flucht vor Killern brillierte. Für „Flucht in Ketten“ (1958) war er für den Oscar nominiert. Einen großen Erfolg landete Curtis Anfang der 70er Jahre auch an der Seite des früheren James-Bond-Darstellers Moore mit der Fernsehkrimiserie „Die 2“. Sein ehemaliger Filmpartner sagte: „Es hat großen Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten, er hatte einen großartigen Sinn für Humor und konnte wunderbar improvisieren.“ Sie hätten eine wunderbare Zeit zusammen gehabt.

Nach Angaben des Gerichtsmediziners Mike Murphy starb Curtis an einem Herzstillstand. 1994 hatte er sich einer Bypass-Operation unterzogen. Der Schauspieler, der eigentlich Bernard Schwartz hieß, kam am 3. Juni 1925 in New York als Sohn jüdisch-ungarischer Einwanderer zu Welt. In bescheidenen Verhältnissen in der Bronx aufgewachsen, erhielt er ab Ende der 40er Jahre – wegen seines guten Aussehens, wie er selbst sagte – kleinere Filmrollen und wirkte dann in Kostüm- und Abenteuerfilmen wie „Der Sohn von Ali Baba“ mit.

Prozentuale Beteiligung an den Einspielergebnissen

Nicht nur bei den weiblichen Fans war Curtis sehr beliebt. Er überzeugte auch die Kritiker von sich als Charakterdarsteller – etwa im Drama „Dein Schicksal in meiner Hand“ (1957), in dem er an der Seite von Burt Lancaster einen skrupellosen Presseagenten spielte. Als einer der ersten Schauspieler vereinbarte Curtis neben seinen Gagen eine prozentuale Beteiligung an den Einspielergebnissen seiner Filme.

In einem Interview mit US-Talkmaster Larry King sagte Curtis 1989 auf die Frage nach seinen Lieblingsfilmen: „Ich mag tatsächlich alle Filme, die ich gemacht habe.“ Er liebe es, in eine andere Rolle zu schlüpfen: „Es ist nicht das Geld, es ist nicht der Ruhm, es sind diese wenigen intimen Momente zwischen dir und der Kamera“, erklärte er.

Alkohol- und Drogenprobleme

Zwar wird Curtis oft mit leichten Komödien verbunden, festgelegt war er auf dieses Genre aber nicht: In seiner Karriere spielte er auch Frauenmörder, Seeräuber und Hochstapler. Insgesamt wirkte er in fast 150 Filmen mit. Ab Mitte der 60er Jahre musste Curtis ein Karrieretief erleben. In der Folge hatte er mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen und begab sich in Entziehungskuren. „Von 22 bis 37 hatte ich Glück“, sagte er in den 80er Jahren in einem Interview. „Aber ab Mitte der 60er Jahre bekam ich nicht mehr die Rollen, die ich wollte und das hat mich sauer gemacht.“ Als heilend empfand Curtis nach eigenen Worten die Malerei, der er sich in den 80er Jahren zuwandte. 2005 nahm das Museum of Modern Art in New York eines seiner Bilder auf.

Curtis war in erster Ehe mit der Schauspielerin Janet Leigh („Psycho“) verheiratet. Aus dieser Verbindung gingen die beiden Töchter Kelly und Jamie Lee Curtis hervor, die ebenfalls zu einem Star in Hollywood wurde. Er sei stolz auf seine Tochter, sagte Curtis 1989. Wenn er sie auf der Leinwand sehe, erkenne er immer noch das kleine Mädchen von früher in ihr. Lange Zeit war das Verhältnis der beiden schwierig, dann versöhnten sie sich. Sie verstehe ihren Vater inzwischen besser, „vielleicht nicht als Vater, aber als Mann“, sagte die Tochter einmal.

Sechsmal Vater, fünfmal verheiratet

Mit Christine Kaufmann, von der Curtis 1968 geschieden wurde, bekam er die Töchter Alexandra und Allegra. Curtis wurde insgesamt sechs Mal Vater und war fünf Mal verheiratet. 2002 ging der Schauspieler mit einer Musicalversion zu „Manche mögen’s heiß“ auf Tour. Dazu dass er nie mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, sagte Curtis, der auch zwei Autobiografien veröffentlicht hat, im selben Jahr der Zeitung „Washington Post“: Ich denke, das hat nichts mit guter oder schlechter Leistung zu tun.“ Bei mehreren Filmen, bei denen er die Anerkennung der Academy erwartet hätte, sei nichts gekommen. „Mein Glück und Privileg war es, dass mein Publikum mich auf der ganzen Welt unterstützt hat, also brauche ich die Academy nicht“, betonte Curtis.