Frankreichs Ex-Präsident Chirac erneut vor Gericht

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Gegen den früheren französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac ist ein zweites Korruptionsverfahren eingeleitet worden.

Ein Untersuchungsrichter habe das Verfahren am Montag angeordnet, sagte ein Justizmitarbeiter. Ähnlich wie im für März angesetzten ersten Prozess wird Chirac vorgeworfen, während seiner Amtszeit als Pariser Bürgermeister, von 1977 bis 1995, Freunde und Verwandte aus öffentlichen Mitteln bezahlt zu haben, ohne dass sie eine Gegenleistung erbringen mussten. Einige der Begünstigten hätten stattdessen für die RPR (Rassemblement Pour la République), einer Vorgängerpartei der aktuellen Regierungspartei UMP (Union pour un mouvement populaire) gearbeitet haben.

In dem neuen Verfahren, das in Nanterre verhandelt wird, geht es um sieben Arbeitsverträge. In Paris soll Chirac ab März 2011 für 21 Scheinarbeitsverhältnisse zur Verantwortung gezogen werden. Die beiden Prozesse könnten noch zu einem zusammengefasst werden, hießes am Montag aus Gerichtskreisen. Chirac hat bislang alle Vorwürfe bestritten

Der ehemalige Staatschef konnte erst nach seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt, im Jahre 2007, strafrechtlich verfolgt werden. Der 77-Jährige bekleidete während 43 Jahre diverse öffentliche Ämter. Er war unter anderem französischer Präsident (1995 bis 2007), Regierungschef (1974 bis 1976 und 1986 bis 1988), Minister (60er Jahre) und Bürgermeister der Hauptstadt.

tageblatt.lu/dapd