/ Durchsuchungen bei "Focus" und "Bunte"
Nach Überzeugung von Rechtsanwalt Johann Schwenn hat der deutsche Burda-Verlag mehrere Zeuginnen bezahlt und beeinflusst, die vor Gericht zu Lasten Kachelmanns aussagten. Der Antrag wurde von der Strafkammer des Landgerichts zunächst zurückgestellt, um der Staatsanwaltschaft Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
Das Gericht begann mit der seit längerem geplanten Vernehmung des Sachverständigen Günter Seilder. Der Traumatologe ist gleichzeitig Therapeut der Ex-Freundin Kachelmanns und wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen. Kachelmann steht seit 6. September wegen schwerer Vergewaltigung vor Gericht. Seine Ex-Freundin hat ihn in ihrer Aussage belastet. Er selbst bestreitet die Tat.
Verdächtiger Fochus-Bericht
Kachelmanns neuer Anwalt Schwenn stützte seinen Verdacht auf „Focus“-Ausgabe, wonach eine Zeugin in der Schweiz Kachelmann schwer belaste. Die Frau soll der Staatsanwaltschaft Mannheim telefonisch von Gewaltübergriffen Kachelmanns wenige Wochen vor der angeblichen Vergewaltigung berichtet haben. Als Schweizerin will die Frau aber nicht vor dem deutschen Gericht erscheinen. Schwenn äußerte die Vermutung, dass es sich um eine bezahlte und geführte Zeugin des Burda-Verlags handele. Denn es sei auszuschließen, dass das Magazin von der Zeugin durch Prozessbeteiligte erfuhr. Schwenn äußerte den Verdacht, dass diese und andere Frauen vom Burda-Verlag geführt worden seien, damit sie im Prozess vor dem Landgericht Mannheim bestimmte Aussagen machen.
Schwenn kritisierte zudem seinen Vorgänger Reinhard Birkenstock. „Es wundert mich, dass die Verteidigung das bisher nicht gesehen hat.“ Die Pflichtverteidigerin Andrea Combé nahm Schwenn von der Kritik aus, weil sie „faktisch entmündigt war“.
Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass alle Frauen zunächst bei der Staatsanwaltschaft aussagten, bevor sie Kontakt zur Presse hatten. Ihre Aussagen seien folglich festgehalten gewesen, bevor sie sich in den Medien äußerten.
dapd
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