Briten sorgen sich um kranke Queen

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Wenn die Queen krank ist, geht es auch dem britischen Volk nicht gut. Die Briten haben Angst, die 86-Jährige könnte sich übernehmen. Die englische Patientin selbst will so wenig Aufhebens um ihre Gesundheit wie nur möglich. Am Montag konnte sie schon wieder nach Hause.

Im Londoner Edward-VII.-Krankenhaus würde sich fast eine eigene königliche Abteilung lohnen. Den britischen Royals klebte das gesundheitliche Pech zuletzt ein wenig an den Fersen. Nach ihrem Ehemann Prinz Philip und Prinz Williams Frau Kate war jetzt die Chefin des Buckingham Palastes selbst Patientin in der Privatklinik. Königin Elizabeth II . laboriert an einer hartnäckigen Darmgrippe. Nichts wirklich Ernstes zwar, wie der Palast eilig betonte. Im Krankenhaus hätten die Ärzte aber bessere Möglichkeiten gehabt, das Staatsoberhaupt gründlich zu untersuchen und auch zu beobachten.

Die Briten sorgen sich um ihre Königin. (dpa)

Wie die Blasentzündung von Prinz Philip und die Schwangerschaftsübelkeit von Kate scheinen die Ärzte auch die Magenprobleme der Queen tatsächlich unter Kontrolle zu haben. Nach einer Übernachtung in der Klinik konnte die Königin am Montag schon wieder nach Hause – froh gelaunt und frisch frisiert. Mediziner betonten am Montag, gerade bei älteren Patienten sei der Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes besonders wichtig. Viele bekommen deshalb in solchen Fällen einen Tropf mit Kochsalzlösung gelegt.

Verlangt das Volk zu viel?

Die Queen ist eigentlich ausgesprochen gesund für ihr Alter. Vor allem die königstreuen Zeitungen auf der Insel fragten am Montag dennoch: „Verlangen wir zu viel von ihr?“ Noch in der vergangenen Woche verlieh Elizabeth im Buckingham Palast Ehrenmedaillen, etwa an die erfolgreiche britische Olympia-Siebenkämpferin Jessica Ennis . Am Freitag – obwohl schon von der Krankheit geschwächt – feierte sie mit einer Hofdame auf Schloss Windsor noch ein Dienstjubiläum.

Die Queen wird in Großbritannien meist als hart arbeitende und enorm pflichtbewusste alte Dame dargestellt, die nicht locker lässt und die Fäden in der Hand hält. Allein im vergangenen Jahr hatte sie 425 Termine wahrgenommen, wie die „Times“ Anfang des Jahres veröffentlichte – ungefähr vier Mal so viel wie Kate, die 55 Jahre jüngere Gattin ihres Enkels William. Noch immer empfängt sie jede Woche den Premierminister und arbeitet vorher alle Regierungsakten durch. Großbritannien fragt sich, wie lang die Frau, deren Krönung sich im Juni zum 60. Mal jährt und die seit fast 61 Jahren auf dem Thron sitzt, das noch durchhält.

Die Königin muss da sein

Gewiss, sie hat eine ganze Heerschar an Dienern und Hofdamen. Selbst dafür, ihre Schuhe einzulaufen, damit Ihre Majestät keine Blasen bekommt, ist jemand da, wie der „Daily Telegraph“ aufdeckte. Aber auch, wenn es oft nur darum geht, ins Volk zu winken: Die Queen muss da sein. Fast das ganze Jahr über – sieht man einmal von dem Sommeraufenthalt im schottischen Balmoral und den Wochen über den Jahreswechsel auf dem Landsitz Sandringham ab.

Und so wollte die pflichtbewusste Monarchin auch diesmal kein großes Aufhebens machen, als ihr Leibarzt John Cunningham am Sonntagnachmittag die Einweisung ins Krankenhaus empfahl. Sie ließ sich nicht etwa im Krankenwagen transportieren, sondern in einer ganz normalen Limousine. Scotland Yard postierte vor der Klinik zwei Polizisten zum Schutz der Monarchin. Es handelte sich um einen Beamten mit deutlich über zwei Metern Länge und seinen knapp 1,70 großen Kollegen – ein Bild wie „Pat und Patachon“.