KinderwissenKlima, Wetter und Unwetter

Kinderwissen / Klima, Wetter und Unwetter
Mit wehenden Haaren geht Dackel Herbert mit seinen Besitzern über den Eisernen Steg, eine Fußgängerbrücke über den Main, während sich mit Wind und Wolken schlechteres Wetter ankündigt Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

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Im Süden Europas brennen vor Hitze die Wälder, in unserer Nachbarschaft reißen vom Regen übergelaufene Flüsse Häuser, Brücken und Straßen fort. Der Klimawandel bringt starke Unwetter mit sich. Wie aber entstehen Wetter und Unwetter? Dafür interessierte sich Elke Bunge.

In den Zeitungen liest man immer wieder von Klimawandel, von Wetter, das vorhergesagt wird, und von Unwettern, die in den vergangenen Jahren an Häufigkeit und Gefährlichkeit zunehmen. Erst vor wenigen Wochen haben starke Regenfälle in unserer Region Flutkatastrophen ausgelöst. Es wird noch Jahre brauchen, bis die Schäden behoben sind. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter den Begriffen Klima, Wetter und Unwetter?

Klima

Mit dem Wort Klima beschreiben wir Geschehnisse in unserer Erdatmosphäre, die im Wesentlichen von Wind, Temperatur und Niederschlägen bestimmt werden. Nach einer internationalen Vereinbarung der Wetterforscher – der Meteorologen – wird dabei ein Zeitraum von 30 Jahren in Betracht gezogen. Im geschichtlichen Sinne jedoch werden Zeit und räumliche Zuordnung des Klimas über eine viel größere Frist, über Jahrzehnte bis Jahrhunderte, betrachtet. Auf diese Sicht bezogen werden auch die Klimazonen der Erde eingeteilt. Wir in Europa leben in der gemäßigten Klimazone, wobei die osteuropäischen Länder eher ein kontinentales, die westeuropäischen (zu denen auch Luxemburg gehört) eher ein feucht-maritimes Klima haben. Südlich von uns bis zum Äquator finden wir: Mittelmeerklima, Wüstenklima, subtropisches und tropisches Klima.

Wetter 

Wetter und Klima sind zwei Begriffe, die häufig miteinander verwechselt werden. Mit Wetter bezeichnen wir Zustände und Vorgänge, die sich zeitnah und unmittelbar in der Atmosphäre über unserem Ort ereignen. Dazu gehören Sonnenschein ebenso wie Wind, Stürme, Regen oder Schnee. Eine wesentliche Quelle für unser Wetter ist der Luftdruck, der in unserer Region herrscht. Ein Großteil der Wettergeschehnisse hängt direkt mit unserer Sonne zusammen. Die Wärme ihrer Strahlen trifft sowohl auf unsere Landflächen wie auch auf Gewässer, sie ist sozusagen verantwortlich dafür, ob sich die Luft über unserer Erde erwärmt oder über Seen und Meere Wasser verdunstet und in die oberen Luftschichten gerät.

Hochdruck, Tiefdruck, Wind

Unsere Erde ist von einer Lufthülle umgeben, der Atmosphäre. Die Luft darin ist ständig in Bewegung. Obwohl wir sie (meist) nicht sehen können, ist unsere Umgebungsluft voll von kleinen Wassertröpfchen und Staubpartikeln. Sie übt einen bestimmten Druck auf uns aus, den wir jedoch nicht spüren, weil unser Körper Gegendruck erzeugt. Erwärmt die Sonne den Erdboden in unserer Umgebung, so dehnt sich die Luft aus und entweicht zur Seite. In der Folge strömt aus der Höhe kältere Luft nach. Die ist dichter und damit erhöht sich auch der Druck am Boden – wir sprechen von einem Hochdruckgebiet.

Bei einem Tiefdruckgebiet steigt die erwärmte Luft nach oben, die Dichte am Boden (und damit der Druck) nehmen ab. Beim Aufsteigen in höhere Schichten geht aber auch die Temperatur der Luft zurück, die kleinen Wassertröpfchen können dann kondensieren und Wolken bilden.

Auf der Wetterkarte können wir Hoch- und Tiefdruckgebiete erkennen. Da unsere Atmosphäre jedoch nicht in geschlossenen Gefäßen aufbewahrt ist, findet ständig ein Luftmassenaustausch statt, den wir als Wind, manchmal auch als Sturm fühlen.

Unwetter und Klimawandel

Nimmt die Dichte der Wassertropfen in einer Wolke so zu, dass kein weiterer Dampf mehr kondensieren kann, beginnt es zu regnen. In der Regel ist das ein Prozess, der nahe eines Tiefdruckgebietes stattfindet.

Manchmal jedoch übersteigen die Wetterereignisse bestimmte Grenzwerte, dann spricht man von Unwetter oder Wetterextremen. Dazu gehören Gewitter mit einer Hagelgröße mit mehr als 1,5 cm Durchmesser. Von Sturm spricht man ab einer Windgeschwindigkeit von mehr als 75 km/h, von einem Orkan bei einer Windgeschwindigkeit von mehr als 118 km/h.

Beim Starkregen fallen mehr als 25 Liter Wasser auf einen Quadratmeter, beim Dauerregen mehr als 40 Liter pro Quadratmeter in zwölf Stunden. Ähnlich verhält es sich im Winter bei starkem Schneefall.

Die mit dem Klima verbundene Erderwärmung hat ebenfalls Auswirkungen auf Wetter und Unwetter. So verlangsamt sich aufgrund der Erderwärmung die Fließgeschwindigkeit des Golfstroms, der bislang im Atlantik für den stabilen Erhalt der Klima- und Wetterzonen sorgte. Das wiederum kann dazu führen, dass Wetterphänomene an einem Ort länger verharren können. Extremwetterzustände wie die Hitze in Südeuropa mit den Waldbränden oder die Starkregenfälle mit Überflutungen in unserer Region könnten heftiger werden und länger anhalten.