Quattro in Mexiko

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Die südliche Baja California bot einen landschaftlich herrlichen Rahmen zu ersten Testfahrten mit dem neuen Audi Q5.

Es ging los in San José del Cabo, an der Südspitze der Baja California, ein Urlaubs-, Taucher- und Golfparadies für amerikanische Touristen und Millionäre. Die einen kommen mit Linienflügen, die anderen im Privatjet und beide Gruppen essen mexikanische Gerichte, die genauso schmecken wie in Kalifornien oder Texas, was nur normal ist, denn sonst würden sie so etwas ja auch nicht essen.

Die Fahrt führte über endlose, gerade Asphaltstraßen, kurvenreiche Bergstraßen und staubige Geländewege durch riesige Kakteen-Wälder, in denen wir auf zahlreiche abgemagerte und gelangweilte Kühe trafen, die sich im Schatten der kargen Vegetation niedergelassen hatten und sich auch nicht von einem Dutzend Audi Q5 aus der Ruhe bringen ließen. Früher wurde hier in den Bergen nach Gold und Silber geschürft, verlassene Minen und verfallene Eingangsschächte zeugen von einer abenteuer- und ertragsreichen Vergangenheit. Heute lebt die südliche Baja vom Tourismus. Städte wie La Paz, San José oder San Luca haben sich zu Ferienhochburgen mit fast ausschließlich Luxus-Hotels, Privat-Residenzen, Restaurants und Souvenirläden entwickelt, wie man sie in der ganzen Welt findet.

Bis an die Zähne bewaffnet

Ein Unterschied ist allerdings die Präsenz von bis an die Zähne bewaffneter Ordnungshüter überall dort, wo mehr als drei Menschen auf einem Quadratkilometer leben. Das beschränkt sich beileibe nicht nur auf die Dienst- und Einsatzwagen der örtlichen Polizei, die aussehen, als hätte man sie direkt von der „Daytona 500“ zur Jagd auf Pancho Villa abkommandiert, sondern auch auf die Armeefahrzeuge, denen man auf Schritt und Tritt begegnet. Schwer bewaffnete Soldaten in voller Kampfausrüstung sind schon beeindruckend, bei einem Maschinengewehr auf dem Deck eines Armee-Pick-ups stellt man sich schon die Frage, ob die denn jetzt die US-Touristen vor der einheimischen Bevölkerung schützen sollen oder sie aus dem Land werfen wollen.

Im Konvoi

Audi hat uns aus Sicherheitsgründen mit einer Menge an Begleitfahrzeugen vor und hinter dem Konvoi begleitet, da man für die Fahrvorstellung des Q5 kurzfristig von Los Angeles auf Mexiko hatte umdisponieren müssen und zahlreiche Strecken noch nicht vom GPS erfasst wurden. Der Freude tat es keinen Abbruch, zumal wir gut 230 km abspulen durften, was auch nicht immer vorkommt.
In Mexiko, zumindest in der südlichen Baja, ist maximal Tempo 90 km/h erlaubt. Angesichts der sehr guten Straßen war man schon mal versucht, außerorts etwas schneller zu fahren. Abseits der Städte und Dörfer war die Gefahr, erwischt zu werden, dann auch viel geringer als diejenige, innerhalb eines Dorfes bei völlig korrektem und gesetzeskonformem Tempo von einem „Federales“ angehalten zu werden, der einfach nur sein Taschengeld aufbessern wollte.
Sei’s drum, der Q5 zog souverän und spurtreu durch die Kurven, bewältigte die Bergstraßen mit Kraft und Temperament, bremste vorzüglich und behielt bei über 30 Grad Hitze jederzeit kühlen Kopf. Bei Los Barriles an der Ostküste der Baja fuhren wir auf den Strand, dann ging es quer hinauf durch die Berge nach El Triunfo, wo wir die Hauptstraße verließen und über Schotter- und Staubpisten an Tausenden von Kakteen vorbeifuhren, manchmal auch an den erwähnten Kühen oder den Hütten, in denen nachweislich Menschen wohnten, wie die zerbeulten Pick-ups davor erraten ließen.

Hotel California

Auf der Rückfahrt nach Süden erreichten wir Todos Santos an der Westküste, ein Touristendorf mit Souvenirläden und einem vielbesuchten Restaurant mit Kneipe und Innenhof, das „Hotel California“ heißt und welches der Legende nach die Eagles zum gleichnamigen Album inspiriert haben soll. Weniger Sentimentale würden sagen, dass hier ein cleverer Geschäftsmann eine gute Methode gefunden hat, den Amis das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Dann ging es auf einer taufrischen Autobahn zurück nach Cabo San José. Für unseren kommenden – hoffentlich – Privattrip nach Mexiko können wir uns nichts Besseres vorstellen als den Audi Q5. Schade, dass Audi keinen Q5 Pick-up im Programm hat.