Intelligenz für alle

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Es ist die 10. Generation der E-Klasse und sie ist perfekter denn je. Unser Mitarbeiter Roland Baumann nannte sie einst die „intelligenteste Business-Limousine“, die er jemals fahren durfte. Danach stieg er in seinen smart und auf einmal war nichts mehr wie früher.

Intelligenz für alle
Es ist die 10. Generation der E-Klasse und sie ist perfekter denn je. Unser Mitarbeiter Roland Baumann nannte sie einst die „intelligenteste Business-Limousine“, die er jemals fahren durfte. Danach stieg er in seinen smart und auf einmal war nichts mehr wie früher.

Fahren leicht gemacht

E-Klasse von Mercedes, das verspricht einiges. Limousine mit Luxus und Komfort, mit entsprechenden Motoren und souveränen Fahrleistungen. Dazu kommen, wie man mir erzählt hatte, zahlreiche neue Sicherheitssysteme, die dem Fahrer viel Arbeit abnehmen. Man hatte mir von den Touch Control Buttons am Lenkrad erzählt, die sich durch Wischbewegungen bedienen lassen wie ein Smartphone. Man hatte mir von dem voll-digitalen Cockpit berichtet, wo der Fahrer quasi sein eigenes Anzeigenfeld konfigurieren kann. Das Armaturenbrett liesst einem jeden Wunsch von den Lippen ab, hiess es. Als ich dann die Wischer betätigte, fuhr das Auto los, weil der Wahlhebel für die Automatik sich dort befindet, wo Sie normalerweise den Wischerhebel suchen, es sei denn, Sie fahren niemals im Regen. Das Auto nimmt einem vieles ab, erfuhr ich dann selbst. In gewissen Situationen wie langsames Dahinkriechen im Stau, lenkt es, bremst und beschleunigt es, nur fluchen kann es (noch) nicht.

Mein Testfahrzeug war ausgerüstet mit einem Fahrassistenz-Paket, das den Abstand zum Vordermann im Auge, sprich in der Kamera, behält und ihn dem Tempo anpasst, die Tempolimits erkennt und respektiert, notfalls selbst das Bremsen übernimmt, die Spur hält und im Stauverkehr (fast) von alleine fährt. Optionen gibt es haufenweise, jeder kann hier seinen persönlichen Stil verwirklichen. Nur eine Doktorarbeits-Plagiat-Erkennungssoftware sowie eine Bedienungsanleitung für den Eurofighter sind noch nicht im Programm.

9-Gang-Automatik

Nach intensivem Studium der Bedienungsanleitung, wobei der Nachtportier bei Mercedes mich höflich auf die späte Stunde hinwies, gelang es mir, das Cockpit so zu konfigurieren, dass ich den grössten Teil des Steuern und des Gasgebens selbst ausführen durfte, ohne dass die Elektronik einen Aufstand machte. Sehr viel Arbeit nahm mir allerdings die Automatik ab, die 9 Gänge hat, also fünf mehr als ein Menu bei einem offiziellen Staatsempfang. Neun Gänge, die man sogar manuell über Wippe am Lenkrad schalten kann, doch das fand ich wiederum sehr uncool bei dem Komfortangebot dieser Limousine. Ich freute mich über den leisen Ton, den der Zweiliter Diesel anschlug, der diskret summte als wolle er die 9G-Tronic nicht bei der Arbeit stören.

194 PS leistet er, die sanfte Überzeugungskraft seiner 400 Nm ist sozusagen allgegenwärtig und macht langsames Dahingleiten wie schnelleres Fahren zu einem Genuss. Und den kann auch der Verbrauch nicht trüben: unter den zahlreichen Daten, die uns das Display auf dem Armaturenbrett vorlegte, darunter auch die Mannschaftsaufstellung von Blaupulli Löw für die EM, konnten wir einen Durchschnitt von 5,2 Liter für eine Gesamtdistanz von 650 km ablesen. Die Elektronik macht es möglich.