Die Zukunft ist im Kommen

STUMMFILM Der Tesla X macht’s sauber und lautlos

von Jean-Claude Ernst (Text und Fotos)

Downtown Manhattan, das Herzen New-Yorks: unzumutbare Strassenverhältnisse nicht nur für Bandscheibenleidende, rauhe Asphalt Cowboys, den Daumen locker auf der Hupe. Das ist das Set für ein Fahrtest einer neuen Dimension. Der elektrischen. Ohne einen einzigen Tropfen Sprit. Unser Test-Kandidat kann das: Tesla’s Model X. Man spürt unweigerlich den neuen frischen Wind welcher der Fahrzeughersteller Tesla nicht nur in der Automobilbranche sondern auch bei den Fussgängern entfacht hat.

Die Passanten sind begeistert. Smartphones werden gezückt. Fragen gestellt. Aussen attraktive Formen und viel Glas, Innen ein puristisches Design welches jeden Innen-Architekten vor Neid erblassen lassen würde. Das neue Elektro-SUV wird sprichwörtlich von den New-Yorkern bewundert.

Ein Knopfdruck auf die Fernbedienung und die Fahrertür vorne geht automatisch auf. Ein weiterer Knopfdruck und die futuristischen Flügeltüren mit integrierten Sensoren (zum Schutze der Radfahrer und Fussgänger) gehen auf. Dann kommt alles ist anders als bisher gewohnt: graphische Displays der Extraklasse sowohl hinter dem Lenkrad wie auch in der Mittelkonsole sind das Hirn des Model X. Nicht nur “digital-natives” werden rasch mit den intuitiven Bedien-Elementen zurechtkommen. Die gewölbte Frontscheibe erlaubt Blick auf jeden Wolkenkratzer, man fühlt sich fast wie ein Raumschiff. Grössere Passagiere werden auf den Rücksitzen nicht übermässig Platz haben. Da diese jedoch Einzeln sind und keine durchgehende Rückbank haben ist der Raum völlig neu konzipiert: Handtaschen-Fashionistas, Sport-Freaks und geplagte Schopper werden zusätzlichen Raum für sich entdecken, den Sie sich schon immer erwünscht hatten.

Nach dem ersten Kultur-Schock folgt sogleich der zweite Elektro-Schock: Das E-Pedal will behutsam berührt sein, sonst sprintet unser Model X wie von Geisterhand getrieben los: von null auf 100 km/h in unglaublichen 3,3 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h. Fast lautlos, versteht sich. Ohne einen Gramm Co2 Abgase. Absoluter Weltrekord: das Model X ist nicht nur das schnellste SUV sondern besitzt dazu noch den niedrigsten cw-Wert überhaupt. Möglich macht’s ein aktiver Spoiler, der sich zugunsten maximaler Effizienz automatisch anpasst. Im Handling sehr agil, entfaltet unserer Elektro-Schocker seine Qualitäten souverän in der Stadt wie auch auf dem Land: Der Fahrer kann die Höhe der Bodenfreiheit den Strassenverhältnissen anpassen: Niedrig, normal, hoch und ganz hoch. Futuristischer wird’s auf dem Highway: Der integrierte Radar mit drei Front-Kameras erlaubt dem Model X sicheres Fahren ohne dass der Fahrer das Lenkrad berühren muss. Etwas mulmig wird einem schon dabei. Die Zukunft ist jetzt.

Tesla hat ein Netz von Lade-Säulen zur schnellen Ladung bei Langstreckenfahrten, sogenannte Superchargers errichtet. Die Nutzung ist kostenlos. Zum Auto gibt’s den Mobilen Connector und den Adapter für die Steckdose dazu. Zuhause benötigt man mit einer Leitung von 11 KW etwa zwischen 6 und 8 Stunden um vollkommen leere Akkus ganz aufzuladen, eine Leitung von 22 KW halbiert diese Aufladezeit. Zu erwähnen dass die beim Bremsen erzeugte Energie in die Akkus eingespeist wird.

Die Service-Pläne sind gut durchdacht. Ein Tesla ist durch eine Neuwagengarantie von 4 Jahren oder 80.000 km abgedeckt. Auf Batterie und Antrieb wird eine Garantie von 8 Jahren ohne Kilometerbeschränkung gewährt. Man empfiehlt den Abschluss von Jahreswartungsplänen. Darin enthalten sind Systemüberwachung und Ferndiagnosen.
Im Gegensatz zu konventionell angetriebenen Autos mit Benzin oder Dieselmotoren erfordert ein Tesla X weder Ölwechsel, Abgasuntersuchungen, Zündkerzen- oder Filteraustausch.

Bleiben an sich nur Verschleissteile wie Reifen und Scheibenwischer. Und Aktualisierung der Software. Für den Basispreis von rund 80.000 € bekommt man schon ein komplettes Fahrzeug. Nur die Lieferzeit hat man noch nicht ganz im Griff, mit Hilfe eines deutschen Topmanagers, der vorher bei Audi in Ingolstatdt gearbeitet hat soll das alles demnächst viel besser werden. Mal schaun.