Die Fliegende Festung

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Ein Luxus-SUV mit Herz, Kraft, Verstand und Pisten-Flair

Mit dem soeben vorgestellten SQ7 TDI zeigt Audi, wie man aus einem formschönen Luxus-SUV ein leistungs- und fahrtechnisch atemberaubendes Gefährt macht, das beim geringsten Druck aufs Gaspedal loslegt wie einst der Walter auf seinem Quattro beim Anstieg auf den Pike’s Peak in Colorado.

Von Störchen und i-Pads

Den neuen SQ7 konnten wir auf den Landstrassen und Bergstrecken im Elsass zwischen Mulhouse und Colmar testen, vorbei an Fachwerkhäusern, Weinhängen, Schiliften und Storchen, die im Ufergestrüpp der Flüsse nach Breitmaulfröschen Ausschau hielten um sie ihren Kleinen in ihren handwerklich einwandfrei gezimmerten Nestern ins Maul zu stopfen. Storche sind der einzige Berufszweig der Luftfahrt in Frankreich, der noch nie gestreikt hat. Dennoch sehen sich die Störche immer mehr der Kritik ausgesetzt, immer nur weisse Babys zu transportieren und somit den Rassenmix aller Länder zu ignorieren, in denen sie Überflug- und Landerechte haben. Wir überholten dann einen Storch, der ein i-Pad im Maul trug und erfuhren, dass sie wegen sinkender Geburtsraten nun auch Fremdaufträge für Speditionsfirmen ausführten.

Die Kraftfabrik

Von solchen Gedanken beseelt, liessen wir Berge, Dörfer und Kirchen an uns vorüber fliegen, genossen den kernigen Sound des 4-Liter V8 und erfreuten und an der Antrittsstärke dieses einmaligen Aggregats. Das hätten wir dem elektrisch angetriebenen Verdichter zu verdanken, wie uns die Ingenieure erklärten, welcher die beiden Turbos bei niedrigen Drehzahlen unterstützt. Zudem ist der SQ7 mit einem 48-Volt-Teilbordnetz ausgerüstet, denn in diesem Super-SUV wird nicht nur verdichtet, sondern auch gekühlt, geblasen, geregelt, eingestellt, gedrückt, gekuckt, geleuchtet, gestrahlt, gespielt, gemessen, gerechnet und gebremst und as braucht Energie.

Armer Armstrong

Neben seinen 435 PS Leistung beeindruckt der 4-Liter TDI vor allem mit einem Drehmoment von 900 Nm, das ab 1000 U/min bereit steht und dem Auto die Schubkraft eines Flugzeugmotors verleiht und mit dem man den Ballon d’Alsace hinaufdüst bis Lance Armstrong einen Weinkrampf erleidet. Der andere Armstrong hätte sich an den Schub erinnert, mit dem ihn einst eine Saturn ins All beförderte. Es ging los mit Pauken und Trompeten, womit wir dann auch den dritten Armstrong untergebracht hätten…

Das Handling erinnert dagegen an Sportwagen, so präzise, wendig und neutral geht der SQ7 in und aus den Kurven, Allradlenkung hat er auch noch, quattro selbstverständlich auch und so werden schnelle Kurvenfahrten zu einem Genuss der eigentlich nur von einer Gruppe entgegenkommender Radfahrer getrübt werden kann.

Was dem Storch sein i-Pad ist dem SQ7 sein Infotainment mit allen Funktionen, die es damals im Apollo-Programm nicht gab. Für Online ist ein LTE-Modul zuständig, ein WLAN-Hotspot verbindet mit dem Web, am schönsten erlebt sich dieser SQ7 allerdings mit beiden Händen am Lenkrad und dem Fuss gefühlvoll am Gas. Dann heisst es volle Kraft voraus und die Natur kommt ins Rollen. Da brat‘ mir doch einer einen Storch!