Vielleicht kommen diese Zeilen ein paar Wochen zu spät. Denn jetzt sind Schulferien und aus Erfahrung wissen wir, welchen Wetterumschwung das mit sich bringen kann. Dennoch: Lassen wir uns den Spaß am Cabrio nicht verderben, denn es gibt noch viele tolle Landstraßen bei uns, auf denen man Freiluft genießen kann, Strecken im Schatten von Bäumen und Hecken für romantische Fahrten übers Land.
Cabrio-Fahrer sind gern gesehene Gäste, sie sind vernünftige Fahrer, sie fahren gemütlich bis langsam, sind nie in Eile, denn sie genießen das offene Fahrerlebnis, sie tragen Sportmützen, aber nicht diese blöden Baseballkappen mit Sturz nach hinten wie diese Typen mit mechanischer IQ-Abriegelung. Frauen tragen oft diese Kopftücher wie einst Grace Kelly, dazu eine Sonnenbrille, andere tragen die Brille im Haar, meistens in der Stadt, wenn sie das Bedürfnis haben, der Bevölkerung zu zeigen, wie cool sie sind. Man könnte hier noch viele andere Klischees bedienen, wie jenes, dass Cabrio-Fahrer zu Haarausfall neigen, gesünder und resistenter sind, was aber nicht wissenschaftlich bewiesen ist. Und Cabrio-Fahrer rauchen nicht, zumindest nicht beim Fahren, das ist ja schon mal was.
Ich fuhr neulich das Audi-A5-Cabrio, auf der Autobahn blieb das Dach schon mal zu, ich meine, das ist ja kein Morgan oder sonst ein Cabrio, das man für Leute baute, denen der Großvater eine Fliegermütze aus dem Zweiten Weltkrieg vererbt hat. Ich fuhr dann zu einem Empfang, aber auch dann mit geschlossenem Verdeck, denn meine Frau hatte keine Lust auf eine weitere Stunde vor dem Spiegel, um ihre Frisur von Steckbrief oder Passfoto auf VIP-Rubrik umzuföhnen.
Doch ansonsten ging es luftig zu, entlang der Mosel, durch die Weinberge, kleine Dörfer und andere blühende Landschaften. Das Dach auf- oder zumachen passiert über einen Hebel an der Mittelkonsole, es dauert nur wenige Sekunden und schaltet automatisch Heizung und Klimaanlage aus oder ein. Im Kofferraum des A5 findet man noch annehmbar viel Platz, auf der Rückbank kann man schon zwei Erwachsene unterbringen, das Interieur zeigt sich betont elegant im anspruchsvollen Audi-Design.
Leistungsmäßig ist der A5 mit dem 2-Liter-TFSI-Benziner und seinen 252 PS voll auf der Höhe, bietet eine Menge voreinstellbarer Fahrprogramme und fährt, wie unser Testwagen, mit Quattro-Allrad. So etwas ist allerdings angesichts des fahrerischen Anspruchs bei Cabrio-Fahrt völlig überflüssig, es sei denn, Sie möchten im Winter in die Berge hinauf, um eine neue Sonnencreme oder einen neuen Pelzmantel zu testen.
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