Zweite Chance für Milky Chance  

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Am Samstagabend trat die deutsche Indie- und Folkband Milky Chance im ausverkauften Klub der Rockhal in Esch-Belval auf

Von Claire Faber

Am Samstagabend trat die deutsche Indie- und Folkband Milky Chance im ausverkauften Klub der Rockhal in Esch-Belval auf, nachdem das Konzert am 23. November vergangenen Jahres wegen Krankheit von Frontman Clemens Rehbein abgebrochen werden musste.

Die junge luxemburgische Solokünstlerin C’est Karma heizte das Publikum auf, bevor die vier Mitglieder von Milky Chance die Bühne betraten. Angefangen haben sie mit ein paar Songs von ihrem rezentesten Album „Blossom“, das sie auf ihrer Welttour präsentieren. „Blossom“ erschien im März vergangenen Jahres und ist das zweite Album von Milky Chance. Bekannt wurde die aus Kassel stammende Band mit ihrem Hit „Stolen Dance“ von ihrem Debütalbum „Sadnecessary“, das 2013 veröffentlicht wurde. Milky Chance wurde 2012 von Leadsänger und Gitarrist Clemens Rehbein sowie Schlagzeuger, DJ und Produzent Philipp Dausch gegründet. Aktuell wird das Duo von Schlagzeuger Sebastian Schmidt und Gitarrist Antonio Greger unterstützt.

Der wahre Höhepunkt des Abends aber war eigentlich Gitarrist Antonio Greger mit seiner Mundharmonika. In mehreren Stücken, darunter „Cold Blue Rain“ und „Sweet Sun“, legte er Soli ein, die das Publikum begeisterten. Während sich die meisten Songs von „Blossom“ nach Radio-Pop ohne ausgeprägte Eigennote anhörten, schaffte es Greger, einige davon instrumentell hervorzuheben. Auch machte sich im Publikum bemerkbar, dass die Songs vom Debütalbum „Sadnecessary“ , wie zum Beispiel „Fairytale“, „Flashed Junk Mind“, oder der 2013-Hit „Down By The River“, besser ankommen.

Clemens Rehbein schien die schon eher limitierten Texte ehrlicher zu vermitteln als jene von „Blossom“. In der Tat verlief sein Versuch, das Publikum zum Mitsingen zu „Cocoon“ aufzufordern, im Sand. Er bemerkte nur, dass das relativ stille luxemburgische Publikum wahrscheinlich einfach aus guten Zuhörern bestehen muss. Neben den Mundharmonika-Soli präsentierte Milky Chance in einzelnen instrumentellen Einlagen auch ihre Vorliebe für alternativen Rock.

In einer ersten Zugabe spielten die Musiker eine längere und äußerst gefühlvolle akustische Version von „Loveland“, die von den Zuhörern begrüßt wurde. Anschließend gaben sie „Stolen Dance“ zum besten, bei dem die Band aber außer dem instrumentellen Intro leider wenig Begeisterung zeigte. Zum Abschluss spielte Milky Chance in ihrer zweiten Zugabe „Sweet Sun“ von „Sadnecessary“ und brach damit definitiv die Stille im Publikum. Sowohl Clemens Rehbein auf der Bühne als auch die ersten Reihen des vorwiegend jungen Publikums hüpften zu den Indietönen, bis dass das Konzert nach fast anderthalb Stunden im Schein bunt belichteter Peace-Zeichen endete.