Weniger Aussteller erwartet

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Verlage schlucken sich oder fusionieren weltweit: Das hat Folgen für die Frankfurter Buchmesse. Die Zahl der Aussteller sinkt, dafür gibt es immer mehr Lesungen und andere Events.

Den globalen Wandel im Buchmarkt spürt im Oktober auch die Frankfurter Buchmesse. Erwartet werden auf der weltweit größten Bücherschau rund 7000 Anbieter aus rund 100 Ländern, etwa drei Prozent weniger als im Vorjahr. Während die Zahl der Aussteller aus Deutschland und der angelsächsischen Welt zurückgeht, gibt es Zuwächse aus den aufstrebenden Ländern Südostasiens wie China oder Südkorea. Ehrengast ist dieses Jahr Finnland.

„Wir sehen deutliche Veränderungen“, sagte der Chef der weltweiten Leitmesse, Juergen Boos, am Dienstag in Frankfurt. Grund sei die internationale Konzentration mit einer Konsolidierung der Verlagsbranche in den etablierten Buchmärkten. So fusionierte im vergangenen Jahr der zum Bertelsmann-Konzern gehörende Verlag Random House mit Penguin Books zum weltgrößten Publikumsverlag.

Der digitale Wandel

Wichtigstes Thema auf dem Branchentreff wird erneut der digitale Wandel sein, der auch die Inhalte dramatisch verändert. Erneut werden vom 8. bis 12. Oktober rund 1000 Autoren aus aller Welt erwartet. Darunter sind Ken Follett, Paulo Coelho, David Nicholls, Janne Teller, Martin Walker, Herta Müller und Judith Hermann. Fast 3500 Veranstaltungen – mehr als je zuvor – rund um das Thema Buch sind geplant. Für viele Leser werde der Kontakt zum Autor immer wichtiger, sagte Boos.

Generell steht nach Einschätzung der Buchmesse das Ende der Dominanz der USA auf dem weltweiten Buchmarkt bevor. Der Schwerpunkt verlagere sich immer mehr in Richtung Asien. Dort befassen sich viele Verlage gar nicht mehr mit dem gedruckten Buch, sondern nur noch mit Videospielen oder Filmen. Zugleich haben die neuen Mittelklassen in den wachstumsgetriebenen Staaten Südostasiens einen großen Bedarf an Bildungsmedien.

Unklar ist noch, ob die Ukraine auf der Messe dabei ist. Ehrengast Finnland schickt rund 60 Autoren nach Frankfurt. 130 finnische Bücher erscheinen zur Messe allein neu auf Deutsch. Das Gastland erhofft sich vom Auftritt den Sprung in den internationalen Literaturmarkt. Den Pavillon lassen die Finnen von drei Design-Studenten aus Helsinki entwerfen.

Thomas Maier/dpa