/ Vor allem Malerei

Janina Strötgen
Von etwa 140 Künstlern, die sich mit ihrem Werk für den diesjährigen Salon beworben haben, wurden 42 angenommen. „Wir hatten mehr Bewerbungen denn je“, erzählt Michel Petit, seit zwölf Jahren Präsident des „Cercle artistique de Luxembourg“.
Fragt man ihn nach den Kriterien zur Annahme, betont er die vor allem seit dem Kulturjahr 2007 verstärkte Öffnung des „Cercle“ über die Landesgrenzen hinaus. Bewerben kann sich jeder, ob Mitglied oder nicht, der entweder Luxemburger ist, in Luxemburg wohnt oder aber von einem Mitglied des CAL eingeladen wurde.
Sechs eingeladene Künstler
Von den sechs eingeladenen Künstlern hat auch prompt einer den diesjährigen „Prix Pierre Werner“ gewonnen: Der 41-Jährige in Frankreich wohnenden und in Saarbrücken arbeitenden Künstlerin Andrea Neumann wurde anlässlich der Vernissage von Kulturministerin Octavie Modert der Preis überreicht.
Auch wenn es wegen des starken Andrangs schwierig war, sich die ausgestellten Werke in Ruhe anzusehen (doch dazu hat man noch bis zum 5. Dezember Gelegenheit), wurde doch sehr schnell klar, dass die Malerei als Ausdrucksmittel auch in diesem Jahr wieder klar dominiert. Kaum Installationen, sehr wenige Fotografien, kein einziges Video, dafür aber Ölgemälde, Acrylfarben, Radierung.
Meistens abstrakt. Das Werk, das aus der Ausstellung wohl am meisten herausfällt, ist die Installation von Pit Wagner. Schon allein das türkisene Plüschtier ist ein wirklicher Blickfang. „Commissär Haze“ heißt der Hase. Und was wie ein verspieltes, mit kindlichen Elementen arbeitendes Werk aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als provokante Gesellschafts- und Beamtenkritik.
Der Künstler müsse die Zukunft vorausahnen, die Realität verstehen und neu erklären. Immer wieder ginge es um die fundamentalen Fragen der menschlichen Existenz, meinte Michel Petit in seiCAL
Salon 2010
Bis zum 5. Dezember
Täglich von 14.00-19.00,
donnerstags bis 20.30
Führungen donnerstags 18.30 und sonntags 16.00
In den CarréRotondes
1, rue de l’Aciérie
L-1112 Luxembourg
www.cal.lu
ner Rede.
Und ja, die Ausstellung zeigt verschiedene Ansätze. In Kunst transformierte Gedanken und Ideen. Doch wirklich Neues hält die Ausstellung – zumindest auf den ersten Blick – nicht bereit. Ober um es mit den Worten einer Galeristin zu sagen: „Viele schöne Kunstwerke, die nicht weh tun, dafür aber ästhetisch schon anzuschauen sind.“ Damit wäre zumindest eines der Bedürfnisse an Kunst erfüllt.